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Photovoltaik statt Gemüseacker – darum ist ein Bauer so sauer

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Photovoltaik statt Gemüseacker – darum ist ein Bauer so sauer

Ich verstehe ja den Unmut, aber für mich ist die Sache recht klar: Entweder der Landwirt kauft die Flächen der Gemeinde zum üblichen Preis ab oder er muss damit klarkommen, dass der Eigentümer sein Eigentum mit Ende des aktuellen Pachtvertrages nicht mehr an ihn verpachten will.

Das ist ja das Wesen einer Pacht oder der Miete: Man bekommt für die vertraglich vereinbarte Zeit die Nutzungsrechte. Darüber hinaus muss man damit rechnen, dass man sie nicht wieder bekommt.

32 comments
  • Der Artikel wirft wieder lustig Sachen zusammen aus denen man keine vernünftigen informierten Schlüsse ziehen kann, außer, das wir immer noch zu viel Bürokratie haben (im Fall von Bio Bauern der bereits PV und Gemüse kombiniert.)

    Die Familie die sich beschwert:

    Sie bauen auf 200 Hektar Mais an, Zuckerrüben, Weizen, auch Wein. Das passiert teilweise auf gepachtetem Land.

    Ja gut um welches Land geht's denn jetzt? Auf Mais können wir sicher gut verzichten. Keine Infos im Artikel. Ganz toll.

    Edit: Aus dem Video: 17 Hektar für die PV, 6 davon betreffen die 200 Hektar große Landwirtschaft. Seit 2,5 Jahren wussten sie davon.

    Für die Energiewende braucht es mehr PV-Anlagen: Ein Teil der Landwirtschaft will das auf landwirtschaftlichen Flächen unbedingt verhindern - Solar-Befürworter fordern einen schnelleren Ausbau.

    "Die Konkurrenz durch Freiflächen-PV ist eines der drängendsten Probleme unserer Mitglieder", heißt es beim Bauern- und Winzerverband Rheinland-Pfalz Süd. Der Verband fordert, erstmal Dächer und versiegelte Flächen wie Parkplätze für die Energiewende zu nutzen. Wenn PV, dann bitte auf Standorten, die wenig Ertrag bringen.

    Versiegelte Flächen zu erst ist absolut richtig. Aber ich kann die Gemeinden durchaus verstehen. Mit PV lässt sich gut Geld verdienen und es macht auch nicht die Straßen kaputt wie die Gerätschaften der Bauern. Pauschal zu blockieren oder alles mit Solar zu zupflastern ist aber einfach nur kurzsichtig und dumm.

    Ich hoffe wir setzen hier nicht nur auf "wenig Ertrag" sondern auf "sinnhaften Ertrag". Kein Bock auf weniger Dinkel oder Emmer Weizen und dafür mehr Mais.

    Er [Thiel, Typ von einem Energieverein] fordert, dass finanzielle Schäden, die den Landwirten bei der Energiewende entstehen, ausgeglichen werden. Dazu brauche es eine EU-weite Regelung. Außerdem rechnet Thiel vor: Eine Photovoltaik-Anlage erzeugt auf einem Hektar Land 44-mal mehr Energie als Mais, mit dem in einer Biogasanlage Strom erzeugt wird.

    Hm weiß nicht, "das haben wir schon immer so gemacht" sehe ich nicht als "finanzielle Schäden" und fände da mein Steuergeld auch nicht angebracht für.

    • Das ist stöhnen auf hohem Niveau. Wenn du pachtest musst du dir immerim klaren s3in, dass der ggf ausläuft. Wenn du das nicht willst darfst du nicht pachten. Hier regt sich nicht jemand darüber auf, dass er den Acker nicht mehr hat, sondern über die PV Anlage. Wenn die Gemeinde das hätte auslaufen lassenum den Acker für mehr Geld an wen anders zu verpachten hätte er sich auch nicht aufgeregt.

    • Auf Mais können wir sicher gut verzichten.

      Ich mag Mais :(

      Aber die Wahrscheinlichkeit, dass es sich hier um Futter- bzw. Energiemais handelt ist schon recht hoch. Und ja, darauf sollten wir eher verzichten.

  • Das ist ja das Wesen einer Pacht oder der Miete: Man bekommt für die vertraglich vereinbarte Zeit die Nutzungsrechte. Darüber hinaus muss man damit rechnen, dass man sie nicht wieder bekommt.

    Tatsächlich ja, aber:

    Es ist üblich, Ackerflächen mehrmals hintereinander an den selben Bauern zu verpachten. Bauern brauchen langfristige Planungssicherheit, und darum macht man das so.

    Dass die Ackerfläche nicht mehr an den gleichen Bauern vermietet wird, ist kein Rechtsbruch, aber durchaus unüblich.

    • Das ist mir schon klar, dass viele Landwirte ihre Acker schon seit Asbach Uralt pachten.

      Aber wenn man langfristig Planungssicherheit möchte muss der Pachtvertrag auch entsprechend aussehen.

      • Oder man kauft ihn. Wenn man über 10-20 Jahre rechnet(was ein üblicher Kalkulationszeitraum in der Landwirtschaft ist) lohnt es sich oft zu laufen. Nur wenn der Boden entweder viel zu teuer, oder der Pachtvertrag für die Bodenqualität viel zu günstig ist.

  • Stimme deiner Einschätzung vollständig zu. Erst will jeder eine Energiewende, aber dann will keiner die Konsequenzen haben. Ist mal wieder typisch.

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