Meine Tante ist Parteimitglied der CDU, seit 40 Jahren oder so, wie ihr verstorbener Mann. Sie bekommt einmal pro Woche eine Mail aus Berlin, in der steht, was die Grünen alles kaputt machen. Ein hoffnungsloser Fall, kein Argument kommt bei ihr an, lieber wird geistig dicht gemacht. Kann mir vorstellen, dass es viele von diesen Menschen gibt.
Die sterben aber langsam weg und die Nachfolger wählen AFD, weil die CDU was für alte Leute ist.
Ich bin Berliner und das macht mich so abnormal wütend. Diese ewiggestrigen Wichsmenschen von der CDU machen alle progressiven Ideen kaputt. Als Radfahrer ist es sowieso ein verdammter Albtraum hier zu fahren, wie toll dass sich nun nichts verbessern wird. Ich hasse die Verantwortlichen so sehr.
Das Problem ist meines Erachtens, dass der Stadtrand jetzt die Innenbezirke beherrscht.
Was interessiert den SUV-Fahrer aus Hermsdorf schon das Klima im Wrangelkiez oder die Gesundheit von Radfahrern auf der Uhlandstraße, so lange er zwei Mal im Jahr in die Friedrichsstraße fahren kann.
Ich wohne auch am Stadtrand und fahre wo es geht Fahrrad (nicht im Sinne von wann es geht, sondern wo es die Straßen zulassen).. Die meisten hier sind einfach rückwärtsgewandte Idioten, bei denen der Horizont an der eigenen Fahrzeugtüre aufhört. Selbst im Stadtrandbereich könnte man wunderbar Radfahren und ich will stark bezweifeln, dass man ständig von Marzahn nach Kreuzberg oder so fahren muss. Die meiste Zeit biste doch eh Zuhause und am Wochenende kannste auch Mal die Bahn nehmen. Seien wir ehrlich: die meisten sind einfach nur stinkfaul und deshalb muss diese Stadt leiden.
Geht mir als nicht Berliner genauso. Es ist eine der Sachen die eine wirkliche Lösung darstellt und sich mit vergleichsweise wenig Geld umsetzen lässt: CO2 Belastung, Feinstaub Belastung, Lärm Belastung, Unfälle, "volks"-Gesundheit und die dadurch reduzierten Folgekosten. And the list goes on. Das alles für einen Bruchteil der Kosten den Straßenbau verursacht. Ich verstehe es einfach nicht.
War auch mein Gedanke. Da wo ich regelmäßig in Berlin fahre ist an Kreuzungen noch nicht mal das Linksabbiegen für Radfahrer geregelt/vorgesehen. Man wird vom auf den Gehweg aufgemalten Radweg auf die Kreuzung geworfen und steht dann immer irgendwo auf halb 8 zwischen den sich kreuzenden Radwegen rum, auf die Fußgängerampel guckend, weil Fahrradampel gibt es nicht und man steht ja hinter der großen Ampel, während Autos mit 60 dicht an deinem Vorderrad vorbeibrettern.
Wird wirklich Zeit das diese Bevorteilung Radfahrer abgeschafft wird, so kann es nicht weiter gehen.
Wird wirklich Zeit das diese Bevorteilung Radfahrer abgeschafft wird, so kann es nicht weiter gehen.
Absolut unironisch ist für mich meistens keine Radinfrastruktur besser als die Radinfrastruktur, der ich so begegne. Wenn es keine gibt, kann ich mir nämlich den Raum nehmen, den ich brauche, wohingegen präsente Radinfrastruktur meistens nur dazu da ist, Radfahrer dem Primat des Autoflusses zu unterwerfen.
Der Grund warum ich mich als Fussgänger nicht sicher fühle sind meistens die Radfahrer. Vorrang hin oder her, es braucht Nummernschilder und ne Fahrschule.
Das ist vermutlich die Folge davon, dass Fuß- und Radverkehr gerne auf engstem Raum zusammengequetscht werden, weil man 80% der Straße für Autos nutzt.
Und falls es dich beruhigt: Es ist ein Vielfaches wahrscheinlicher, von jemandem mit einem KFZ als mit einem Fahrrad überfahren zu werden. [PDF, S. 103]
Yep. Er hat nicht ganz Unrecht, er zieht nur die falschen Schlüsse. Ich kann durchaus bestätigen, dass von Fahrrädern gefühlt eine größere Gefahr ausgeht, wenn man zu Fuß unterwegs ist. Eben weil man sich mit ihnen eine "Fahrbahn" teilen muss. Typisches Beispiel: Gehweg oder "integrierter" Radweg ist mit Mülltonnen zugestellt, schon wird's zu eng. Und manche Gehwege sind von Haus aus so schmal, dass man unweigerlich auf den Radweg ausweichen muss, wenn z.B. jemand entgegen kommt.
Kennzeichen-Pflicht wäre natürlich mit Kanonen auf Spatzen geschossen.
Dann musst du ja massiv gegen die Vorschläge der CDU sein. Die sehen nämlich vor, dass es weniger getrennten Fuß- und Radverkehr gibt.
Die Forderung nach Nummernschildern ist in diesem Kontext albern. Das kann Berlin nicht für sich beschließen.
Aber das ist ja eine der neuen populistischen Lieblingsforderungen.
Dann musst du ja massiv gegen die Vorschläge der CDU sein. Die sehen nämlich vor, dass es weniger getrennten Fuß- und Radverkehr gibt.
Definitiv.
Aber absolut nichts albern an der Forderung nach Nummerschildern. Und wenn die CDU das mit oben drauf packt, bin ich sofort dafür. Gemischte Wegen wären eben nicht so schlimm wenn es Konsequenzen für Fehlverhalten gäbe.
Die Fußgänger haben aber danke Bordsteinen noch exakt die geschützten Fahrstreifen, um die Fahrradfahrer seit Jahren flehen. Da kann man dann auch schonmal (ein gewisses Maß an Ignoranz inbegriffen) aus der reinen Fußgängerperspektive verwirrt sein, warum die Fahrradfahrer so schnell auf dem Fußgängerweg unterwegs sind, anstatt sich an die Verkehrsregeln zu halten... *seufz*
Sieh es anders: der Grund warum du dich wegen Radfahrern nicht sicher fühlst ist, weil die Radfahrer nicht auf Radwegen fahren können. Und wer ist daran schuld? Richtig, Verkehrsplanung und rücksichtslose Autofahrer, nicht die Radfahrer.
Das würde allerdings die Mobilität und Unabhängigkeit von Kindern und Jugendlichen massiv einschränken. Und viele Familien hätten da auch nicht gerade Geld für – man kann nicht ernsthaft davon ausgehen, dass es den Fahrradführerschein für unter 1000 € geben würde.
Das Ergebnis wären Kinder, die noch mehr zuhause hocken, und Eltern, die sie überall hin fahren müssen. Ich glaube, dass so ziemlich niemand das gut finden würde.
Wenn wir hingegen verpflichtend mehr Fahrradfahrstreifen, räumlich von Fußwegen getrennte Radwege, Fahrradstraßen und Zone 30 machen, kriegen wir die Fahrräder von den Fußwegen runter, ohne den ohnehin schon abnehmenden öffentlichen Leben Steine in den Weg zu legen.
man kann nicht ernsthaft davon ausgehen, dass es den Fahrradführerschein für unter 1000 € geben würde.
Ne muss natürlich kostenlos sein und am besten für Kinder schon in der Grundschule unterrichten. Gabs bei uns damals sogar in der Schule. Sowas, aber auch alle x Jahre für Erwachsene.