Vollste Zustimmung für das Plädoyer zur digitalen Selbstermächtigung und die Kritik. Es gibt sehr viele konstruktive Handlungsoptionen. Handfeste Unterstützung dazu gibt es reichlich bei Mike und anderwo. Selbst ich mit unterirdischer MINT-Ausstattung im Hirnkasten habe es nach 20 Jahren in proprietären Welten geschafft, auf GNU/Linux umzusteigen, Tracking abzustellen, Open-Source Alternativen zu nutzen. Und bin jeden Tag happy damit.
Die Mühe lohnt: On- und offline ist eine andere Welt möglich,
wenn und wo wir sie denken, kommunizieren, bauen, leben.
Perfekt war und wird es nie, aber besser geht auf jeden Fall!
Pe Krieger hat uns sogar mit Punkrocker FLOMB einen fulminanten Soundtrack dazu geliefert: #unplugtrump. Das musikalische digitale Empowerment tritt nebenan für Feddit bei Lemmyvision an!
Da jetzt der Link oben geändert wurde, möchte ich alle Neuankömmlinge im Pe&Flomb-Fanclub darauf hinweisen, dass es zu diesem Song auch noch eine Instrumentalversion und ein PDF mit den Lycrics von UnplugTrump gibt: Augenschmaus zum Ohrwurm.
Außerdem kann frau sich da auch angucken, was diese Pe sonst noch so macht, die im Song so hübsch den Oligarchenhampelmann thematisiert, und dazu ermutigt, Alexa an die Wand zu schmeißen.
Nice auch der dort befindliche Downloadlink, denn natürlich ist es ressourcenschonender, UnplugTrump auf dem eigenen System liegen zu haben, wenn es in Dauerschleife läuft ;)
Für meine Seele jedenfalls ist Pes beflügelnde Haltung angesichts der düsteren Weltlage musikalischer Balsam. Und ein akustisches Aufputschmittel!
Ich würde uns allen wünschen, dass etwas davon - ordentlich befeuert vom FLOMBschen Drive - raus geht in dieses Fedi- und Universum. ✩彡
WOW, das ist ja ein mehr als taufrischer Beitrag für den Wettbewerb!
Die Nähe zu Lemmy und Aktualität in der Message scheint kaum zu toppen.
Und dann auch noch creative commons.
Das sollten wirklich alle Lemminge zu hören bekommen - und nicht nur die.
Ach, und wie herrlich es ist, eine Webseite mit einem Video nutzen zu können, ohne irgendwas bei uMatrix freischalten zu müssen.
Danke für diesen Beitrag und hoch damit!
Pe Krieger ist wohl insgesamt eine coole Künstlerin, und ihr einziges Youtube-Video ist der Song Ich will nicht hier sein!
Für den wünschenswerten Erfolg im Vorentscheid fehlt vielleicht noch das Titelbild?
Jetzt endlich mal Butter bei die Fische, Herr Fischer: Haben Sie gedient?
Vielleicht meint der Joschka, dass der Wehrdienst sowas wie die Aktionen in seinen "harten Jahren" in der Spontiszene wäre?
Wie viele Sabotage- digitale und hybride Aktionen es bis zum Ausrufen eines Spannungsfalls braucht, wird sich zeigen. Aber klar ist, dass es im Fall der Fälle kein Nachteil ist, untauglich oder Ü60 zu sein.
Ich persönlich habe nichts gegen einen gemeinwohldienlichen Dienst für alle - solange es die Option von "Ersatzdiensten" gibt. Diesbezüglich wäre es im Übrigen ein riesen Fortschritt, wenn es endlich mal nicht mehr vom Geldbeutel abhinge, ob man sich einen ehrenamtlichen Dienst überhaupt leisten kann. Das Mindeste wäre, uneingeschränkt Bürgergeld für Bundesfreiwillige und FSJler:innen zu gewähren.
Mehr als 30 Prozent der Bevölkerung können keinen Freiwilligendienst jenseits der Bundeswehr absolvieren, weil sie nicht über die finanziellen Rücklagen verfügen, ihren Unterhalt währenddessen aus eigener Tasche zu finanzieren. Freiwilliger Wehrdienst hingegen wird vergleichsweise anständig vergütet.
Do hod ea aba moi wieda fein grantelt, der Prantel!
Er spricht mir aus dem Herzen.
Und so lange die Legislative ihre Aufgabe nicht erfüllt, werde ich auf die Straße gehen.
Ein von der AFD dominiertes Land ist doch nicht etwas, was man halt mal aushalten muss, so wie 16 Jahre Kohl. Es ist absolut inakzeptabel.
Mein Widerstandsrecht sehe ich auch als Pflicht!
"In einem Team mit 20 Menschen hat im Schnitt einer ADHS"
Achtung: Demostart an verändertem Ort, morgen Samstag, 22.02.25 um 14 Uhr in der Grünen Mitte Essen!
Demo-Endspurt zur Wahl: Nochmal gemeinsam laut am Wochenende in ganz NRW! 🐳
Auf Platz 1 bei Feddit. Man muss sich klar machen, was das bedeutet: Dieser Thread ist Teil einer Kampagne, in deren Folge solche Taten "passieren", und das Overton-Fenster immer weiter verschoben wird. Nach ganz weit rechts.
::: spoiler Weil... (Begründung aufklappen für Interessierte) Wenn wir jetzt unsere Aufmerksamkeit auf diesen Vorgang ablenken lassen, dann sorgen wir mit dafür, dass anderes unter den Tisch fällt und dass es weitere derartige Vorfälle geben wird. Denn nur wenn es sich lohnt, findet dergleichen statt. Unabhängig davon, ob diese Tat im Hintergrund durch Dritte unterstützt wurde, steht fest: Es gibt aktuell ein Klima für solche Taten und es gibt einen fetten Resonanzraum dafür. Und dieser Thread ist leider Teil dessen. Es gibt Profiteure einer Diskussion um die Sicherheit im öffentlichen Raum. Man kann deren Interesse teilen, oder das Gegenteil tun.
:::
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Lasst Euch doch nicht hineinziehen in diesen Tornado.
Nützlicher wäre es, wenn dem Bangemachen und allgegenwärtigen Schnellschüssen gegen Migration auf allen Kanälen das MUK-Video zum Nationalen Notstand entgegen gehalten würde.
Denn was wir - gerade jetzt vor der Wahl - brauchen: Fokus auf die Kernthemen, statt klickgeköderte Ausschlachtung von Amokfahrten und Terroranschlägen. Und stabil bleiben: Unverdrossen auf die Straße gehen, den rechten Narrativen Besonnenheit entgegen setzen, und ein lautes jetzt erst recht!
Mehr Känguru für Deutschland!
Edit: Ergänzender Nachtrag
Shooting the OriginalPoster ist nicht mein Anliegen.
OP jagermo hat etwas verlinkt - für den Umgang damit ist die Community verantwortlich. Viele haben das Thema nach oben gewählt, sowie ausführlich diskutiert.
Mein Kommentar bezieht sich explizit auf unser aller Umgang mit dieser Lage. Letztlich trage ja auch ich selbst durch meinen Kommentar zum Hypen des Themas hier bei Feddit bei. Wohl nicht wirklich der richtige Zeitpunkt und Ort, um den Blick auf eine Metaebene zu lenken.
Streisand-Effekt aus dem Bilderbuch der Mainzelmännchen.
So viel Aufmerksamkeit für die Wahlempfehlung der Uthoffs hätte wohl selbst ein Interview mit ihnen im ZDF Heute Journal nicht gebracht.
Freue mich schon darauf, wie die Anstalt den Vorgang feiern wird.
Danke fürs Teilen dieser lesenswerten Kolumne.
Mir scheint wichtig, die aktuelle Lage immer wieder auch grundsätzlicher zu reflektieren.
Allerdings werde ich mich von diesem Marschhaltbefehl aus der Schweiz nicht davon abhalten lassen, weiter zu marschieren.
Ich kann nämlich den Tatsachen ins Auge sehen. Und dennoch marschieren.
Was mich auf die Straße treibt, ist die Empfindung einer moralischen Pflicht zur Hoffnung.
Die Aussage, dass im Ukrainekrieg eine Million Menschen gestorben seien, ist grob falsch.
Da hat der Spiegel was missverstanden.
Natürlich sind Millionen Menschen im Krieg gestorben.
Genaugenommen sogar 8 Millionen, darunter 5 Millionen Zivilisten.
Die Ukraine war schließlich einer der Hauptkriegsschauplätze des Zweiten Weltkrieges.
Die Deutsche Wehrmacht hat Kiew in Schutt und Asche gelegt.
Moment mal Frau Wagenknecht...
Ist die logische Konsequenz daraus nicht, dass insbesondere Deutschland die Ukraine dabei unterstützen sollte, ihre Souveränität erhalten zu können?!?!?!?
Das Existenzrecht der Ukraine sollte Kanzlerkandidatinnenräson sein.
❤️🌍💕 Karte zu 133 Orten mit einem Klimastreik zur Bundestagswahl am kommenden Freitag, 14. Februar
Reminder & Update: Auf die Straße für Klima UND Demokratie am FREITAG 14.02. ab 17:30 am Bochumer Hauptbahnhof ❤️🌍💕
Von Aachen bis Wuppertal: Massenhaft auf die Straße für unsere Demokratie an diesem Wochenende in ganz NRW
Jedenfalls schon mal nicht bürgerlich und auch gerne mit ordentlich Dimensionalität: Guidos Welt.
Residiert auch auf Mastodon.
Es gibt auch andere hier, die umweltfreundliche Mittelchen bevorzugen.
Gegen Kalkschleier ist von Seiten der Maschinenhersteller auch der Einsatz von Klarspüler vorgesehen - u.a. mit Zitronensäure. Man kann die dafür in Plastikflaschen verkauften Mittelchen nehmen. Es geht aber auch prima mit fünfprozentigem Essig. Essigessenz verdünnt mit Wasser eingesetzt ist sehr ergibig - und sowieso nützlich im ökoaffinen Haushalt.
Auch hier ist die Einstellung auf den PH-Wert vor Ort entscheidend, Stadtwerke-Webseiten geben Auskunft.
Zu viel herkömmlicher Klarspüler kann nämlich ebenfalls zu Schlierenbildung führen!
Von Sodasan in der Spülmaschine muss ich aus leidiger Erfahrung stark abraten:
Die Umweltfreundlichkeit des Mittels wird auf Dauer schamlos ausgenutzt. Hier jedenfalls hat das Zeug nach einiger Zeit zu einer massiven Entwicklung von Rotalgen in der Spülmaschine geführt. Seit stattdessen das 0815 Geschirrspülpulver von dm im Einsatz ist, gab es nie wieder Rotalgenbelag. Und die Spülmaschine hat trotz niedriger Temperaturen und Ökospülgang immer geglitzert und nie gemüffelt.
Zu viel Bio ist in der Spülmaschine halt leider nicht wirklich gesund, wie auch bei Spektrum nachzulesen ist.
Ich würde auf jeden Fall einem anderen Pulver die Chance geben, da klar Schiff zu machen. Wenn Du das Sodasan später noch aufbrauchen willst, würde ich - wie von Dir angedacht mit Zitronensäurepulver gemischt - es einfach nur noch sporadisch einsetzen.
Mir ist nicht ganz klar, was hinsichtlich der Crosspostings jetzt an technischen Restriktionen und Unfällen liegt, und was eigentlich gewollt, ungeschriebenes, oder auch geschriebenes Gesetz hier ist?
Crossposts erscheinen mir sinnvoll, wenn sie - wie in diesem Falle von Sevens Hinweis auf Dach - Interessierte hierhin verweisen, um gemeinsam am passenden Ort etwas zu diskutieren.
Weniger sinnvoll erscheint mir hingegen, wenn ein und das selbe Thema mit identischem Titel an mehreren Orten parallel diskutiert wird. Offenbar wird technisch nicht blockiert, dass sogar innerhalb einer Community zweimal der gleiche Pfosten gepostet wird. Da sowas im Eifer des Post-Gefechts mal passieren kann, wäre nice, wenn man dann wenigstens einen Doppelgänger sperren könnte. Falls es jemand merkt...
Allerdings scheint mir, nur Moderatoren können Beiträge sperren?
Ist denn irgendwo definiert, wie eigentlich vorgegangen werden soll? Dann jedenfalls würde ich begrüßen, wenn Crossposts zur Bekanntmachung dienen, aber nicht zur Zerteilung von Diskussionen führen, sondern an Sekundärorten gesperrt würden.
Auweia, das klingt aber gaaaar nicht gut...
Es wäre ein Verlust auf dem Teller, wenn da kein Räuchertofu mehr drauf dürfte. Kurz mal recherchiert - und siehe da: Ökotest hat gerade für das Januarheft im Labor genauer nachgesehen und gibt Entwarnung:
Alle Räuchertofus in unserem Test sind mit Buchenholz geräuchert. Die meisten Hersteller setzen nach eigenen Angaben eine traditionelle Heißräucherung zwischen 55 und 75 Grad über Buchenholzrauch ein.
[...] Die Räuchertofus im Test halten die zulässigen Grenzwerte für polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) ein. Das sind jene krebserregenden Schadstoffe, für die geräucherte Lebensmittel berüchtigt sind. Auch freies 3-MCPD, das als Fettschadstoff ebenfalls durch Räuchern entstehen kann, war kein Thema.
Klingt nicht so, als hätten wir uns Krebsrisiken reingeschaufelt.
Und wenn ich es richtig verstehe, gehört der Räuchertofu dann zu den traditionell geräucherten Produkten, die von der EU nicht verboten werden.
Fein, Sonntagsbraten gerettet!
Und wie soll ich dann bitte mich im Bus ausweisen und meinen monatlichen Bekleidungsgutschein für schwarze Textilien einlösen!?!?!?!?
Flashmob gegen Rechts in Bochum am Samstag, 01.02.25 um 12:45 Uhr am Bongardboulevard Kreuzung Kortumstraße
Genau diesen Eindruck empfinde ich aber gewissermaßen als verharmlosend und irreführend.
Natürlich haben die Freidemokraten pragmatische Kompromisse machen müssen - so wie die Grünen ja auch.
Ich finde jedoch unglücklich, wenn hier jetzt der Eindruck erweckt wird, als sei es völlig egal, ob ich grün oder gelb wähle.
Klar, aus linker Perspektive mag das so scheinen. Dennoch würden die Linken, wenn sie die Wahl hätten, wohl eher eine Koalition mit den Grünen, als mit der FDP eingehen.
In den mehr als 20 Jahren, in denen ich Wahl-O-Mate zur Absicherung meiner Wahlentscheidung nutze, war es immer so, dass die FDP stets weit entfernt von den Grünen auf der Liste rangierte. Und das passte auch zu dem, was ich von beiden Parteien wahrnahm an Forderungen und Realpolitik.
Um zu wissen, was sie wollen und tun, muss ich das Wahlprogramm der FDP nicht lesen - sie tun es doch alles laut genug.
Ich finde es gar nicht hilfreich, wenn die FDP durch das Setting bei diesem Real-O-Mat davon profitiert, dass sie bei einigen Themen durch die Ampel gezwungen wurde, auch mal Vernunft und Fairness walten zu lassen. In anderen Konstellationen kämen ganz andere Realitäten zum Vorschein.
Aus meiner Sicht: Ein FDP-Wiederwahl-O-Mat!
Lasst Euch nicht entmutigen von den harten Tatsachen!
Sehr hübsch illustriert, einleuchtend erklärt und daher wärmstens empfohlen:
Der 11-Minuten-Erklärfilm So krempelst du dein Leben um!
Den Mietzuschuss bei ALG II meine ich nicht. Beim Wohngeld geht es ja eben gerade darum, den Bezug von Bürgergeld oder Sozialhilfe zu vermeiden. Es ist also für Fälle an der Grenze, und wird daher beispielsweise vom DGB auch als Brückentechnologie bezeichnet.
Es geht um jene Haushalte, deren Einkommen knapp unter oder über der Bürgergeldgrenze liegt. Diese Leute treffen beispielsweise die aktuellen Preisanstiege viel härter als die Bürgergeldbezieher:innen, bei denen das Jobcenter Miete und Heizkosten zahlt.
Wann man sich "von vornherein gar nicht erst die Miete leisten" kann, ist Definitionssache. Die meisten werden bei der Auswahl ihrer Wohnung nicht alle Risiken einkalkulieren, die das Leben so mit sich bringen kann. Einige haben dann halt Pech und sind deshalb auf Wohngeld angewiesen. Dies stellt ja auch nur einen Zuschuss dar - also jenen Teil, den man nicht mehr wirklich aus eigenen Mitteln bestreiten kann.
Ich persönlich würde eine negative Einkommensteuer bevorzugen. Die umständliche Antragsstellerei und Bürokratie ist für Betroffene und die überforderten Kommunen einfach ein großer Mist, den man ganz einfach lassen sollte.
Meine Hoffnung, dass der Bierdeckelsteuererklärungs-Merz eine solche grundlegende Vereinfachung der Steuern einführen könnte, geht allerdings gegen Null. Schließlich würden davon Menschen profitieren, denen er ganz sicher nicht das Leben leichter machen will.
Mit den 21 Mrd € pro Jahr meinst Du wahrscheinlich die Gesamtausgaben des Bundes bei den Wohnzuschüssen, also vor allem den Bürgergeldzuschuss. Die Ausgaben für Wohngeld im Haushalt 2025 jedenfalls sollten bei 2,37 Milliarden Euro liegen (2024: 2,15 Milliarden Euro).
Das ist jetzt nicht nichts, aber die Baukosten sind aktuell ebenso überdimensional, wie das Defizit an Sozialwohnungen. Wir hatten mal 3 Millionen davon - in den 90er Jahren! Heute sind es 1 Million. Angesichts des Zuzugs von je etwa 1 Million Geflüchteten aus Syrien und Ukraine, war die Notwendigkeit von sozialem Sozialwohnungsbau spätestens ab 2015 eine mehr als dringliche Angelegenheit. Die Sozialverbände schätzen den Bedarf neuer Sozialwohnungen auf 1 Million.
Also ja, es braucht staatlich geförderten Wohnungsbau im großen Stil. Allerdings müsste man dazu mal eben ganz schnell den neoliberalen Kurs verlassen. Denn die Renditen für den Sozialen Wohnungsbau sind so niedrig, dass die scheuen Immobilienhaie gar keinen Bock drauf haben, da irgendwas zu investieren. Und selbst wenn man jetzt anfinge, im großen Stil zu bauen: Die Defizite der letzten Jahrzehnte aufzuholen, würde viel zu lange dauern. Menschen müssen jetzt wohnen und Mieten zahlen.
Das Verscherbeln staatlicher Immobilien weit unter Wert Ende der 90er Jahre kommt uns halt jetzt teuer zu stehen. Und es ist wirklich nicht so, als hätte das damals niemand ahnen können. Im Gegenteil: Das sogenannte Vergolden des Tafelssilbers wurde von Beginn an von sehr vielen Expert:innen und Beobachter:innen kritisch gesehen.
Ob es soziologisch gesehen sinnvoll ist, alle weniger Betuchten in Sozialem Wohnungsbau zu kumulieren - Stichwort Sozialräumliche Segregation - wäre ein weiteres Thema. Wohngeld ermöglicht auf jeden Fall, dass Menschen in ihrem Wohnviertel bleiben können, auch wenn sie - beispielsweise durch eine Erkrankung oder andere Schicksalsschläge - ihre Miete dort nicht mehr alleine stemmen können. In den 70er und 80ern Jahren waren sich alle einig, dass das eine gute Idee ist.
Ja, der Bund macht die Gesetze - die Kommunen sind aber für deren Umsetzung zuständig.
Im o.g. Artikel steht, "bei Mietwucher seien die Kommunen am Zuge, Bußgelder zu verhängen". Wahrscheinlich ist dieser Hebel zu wenig genutzt. Würden alle, denen Wohngeld zusteht, dieses auch beantragen, würde vielleicht der Druck steigen, wegen der höheren Kosten dann doch mal gegen den Mietwucher vorzugehen.
Dafür bräuchte es allerdings mindestens niedrigschwellige, idealerweise auch digitale Unterstützung und Vereinfachungen bei der Beantragung von Wohngeld. Der Vorgang ist maximal abschreckend gestaltet. Zweifelsohne bekommen deutsche Bürokraten so etwas auch ohne böse Absicht hin. Mit Sicherheit aber sind lange Bearbeitungszeiten und hohe Hürden ebenfalls politisch bedingt, also dem VERmieterschutz geschuldet.
Nach der Wohngeldreform der Ampel sollte sich eigentlich die Zahl der Empfänger verdreifachen. Wäre das Geld bei den Betroffenen angekommen, würde vielleicht die Diskussion eine andere sein. Es geht hier um hunderttausende Haushalte, die Unterstützungen nicht erhalten, die ihnen zustehen. Eine automatische Auszahlung wie von Sozialverbänden gefordert, würde die Lage schlagartig zugunster der Antragsberechtigten verbessern.
Aber wer will schon, dass alte und andere durchs soziale Netz gefallene Menschen hierzulande nicht mehr knausern müssen, oder sich sogar noch einen Kuchen im Café gönnen?