Ist in der deutschen Sozialdemokratie Platz für Gerhard Schröder? »Ja«, sagt der neue SPD-Generalsekretär in einem Interview. Er würdigt die politische Lebensleistung des Ex-Kanzlers – und warnt vor Schwarz-Weiß-Denken.
Tatsächlicher Inhalt: "Wir haben zweimal versucht ihn rauszuwerfen und sind gescheitert, also müssen wir akzeptieren, dass Schröder ein Teil Partei ist und zumindest die Dinge, die er geleistet hat anerkennen"
Framing: "SPD erklärt Schröder wieder zu Teil der Partei!"
Kommentare: "Scheiß Russlandliebhaber! Die müssen endlich weg!!!"
Ja... warum wird die Partei immer unbeliebter? An Menschen, die auf jede Propaganda reinfallen, kann es ja wohl nicht liegen...
Seine Russlandfreundlichkeit ist nicht mal das größte Problem vom Schröder. Der Typ hat den Sozialstaat demontiert, einen Niedriglohnsektor etabliert, die SPD zu einer CDU mit rotem Anstrich umgebaut und hat sich dabei von jedem kaufen lassen, der ihm Geld geben wollte. Er gehört in der Tat zur SPD, denn die jetzige SPD ist die Schröder-SPD. Und das ist das Problem.
Dass er der beste Freund vom Putin ist, liegt nur daran, dass der Putin ihn gut bezahlt (hat). Der Schröder ist der beste Freund von jedem, der ihn dafür bezahlt. Der Putin war einfach der letzte von vielen, der seine Freundschaftsdienste eingekauft hat.
Die neuliche Empörung über Schröders Russlandliebhaberei ist in der Tat nicht mehr als kurzsichtige geschichtsvergessene Schreihals-Propaganda, die Jahrzehnte zu spät kommt. Damals, als das aktuell und ein Problem war, weil der noch was zu sagen hatte, hat sich niemand in dem Maß über seine offensichtliche Korruption aufgeregt. Das ist ein massives Versagen der Medien und des gesamten damaligen politischen Sprektrums.
Gerd Schröder ist Teil der SPD, wie auch der Appendix Teil des Körpers eines Kranken mit Blinddarmentzündung ist. Nur, dass in diesem Fall die Operation nicht erfolgreich war.
Wenn wir hier schon mit medizinischen Vergleichen kommen, dann ist der Schröder ein nicht mehr operabler Hirntumor der SPD. Denn die SPD lebt seit seiner Herrschaft Schröder-Ideologie. Klassische Sozialdemokratie Marke "Arbeiterpartei" gibt es seitdem nicht mehr, außer als verlogene Wahlkampf-Folklore.