Noch vor dem Erscheinen der Memoiren von Angela Merkel fällt der »Economist« ein scharfes Urteil: Nach ihrer Kanzlerschaft sei Deutschland einmal mehr der wirtschaftlich »kranke Mann Europas«.
@0x815@feddit.org hat im englischsprachigen Thread schon was dazu geschrieben, was m.E. auch zur Zusammenfassung durch den Spiegel nicht unerwähnt bleiben darf:
Ein Teil unserer Gesellschaft ist rassistischer Abschaum. Der wird immer losbrüllen: „Die Ausländer … “ egal was wir machen. Wir stärken diese Leute nicht, indem wir uns wie anständige Menschen verhalten (außer denen gegenüber, das sollten wir sein lassen; Nazis ausgrenzen, wo es geht!). Wir stärken das rechte Pack, wenn wir uns mit unserer Politik auf deren Forderungen einlassen und uns unmenschlisch verhalten. Wir lassen ihre Meinung damit legitim erscheinen und geben ihnen damit Recht. Merkel hat das nicht getan und bei all ihrer Bräsigkeit und den vielen Fehlern die sie hatte, war das genau richtig.
Ich bin mir da ehrlich gesagt nicht sicher. Klar, Merkel hat sich immer ein antirassistisches Bild gegeben und hat auch 2015 viele Flüchtlinge aufgenommen. Aber: Der Aufstieg der AfD fällt in ihre Regierungszeit, gepusht von ausländischen Milliardären und russischen Trollen. Der Verfassungsschutzpräsident in dieser Zeit war Hans-Georg Maaßen, der dann später selbst eine rechtsextremistische Partei gegründet hat. In dieser Zeit sind genau die Fehler gemacht worden, die uns jetzt auf die Füße fallen - gegen die russische Propaganda und die AfD etc. hätte man viel, viel früher vorgehen müssen und das wäre auch überhaupt kein Problem gewesen, weil die AfD ja eine Horde Krimineller ist, die kriminelle Dinge macht. Das sollte ein Inlandsgeheimdienst bemerken können
Du, da gebe ich dir ja Recht, aber das widerspricht meiner Aussage ja nicht, oder? Faschos, die über irgendwelche Seilschaften an dicke Staatsjobs gekommen sind, Rechte und Fundis aus Ost und West (Stichwort Evangelikale), die Einfluss in Europa nehmen, genannter Abschaum (AfD und co) … Da haben eine große Menge Leute mit viel Macht alles dafür getan, die Geflüchteten für sich zu instrumentalisieren.
Der Fehler war dabei nicht, keine Schießbefehle an Grenzen zu erteilen, sondern die Situation nicht besser zu handeln und auch zu verkaufen. Jaja, „Wir schaffen das“ hat – warum auch immer – bei vielen funktioniert, aber viel mehr ist gefühlt auch nicht passiert. Gesetze da konsequent umsetzen wo möglich und nötig, ansonsten die Leute schnell in eine Situation der Gewissheit bringen und da auch gesellschaftliche Teilhabe und eine langfristige Bleibeperspektive (trotz Asyl) anbieten. Das hat viel zu wenig stattgefunden und das war m.E. ein riesen Fehler.
Mitschuld hatte sie auf jeden Fall. 16 Jahre lang CxU und SPD haben sich wie 20 angefühlt. Die haben in Deutschland nur auf die Bremse gedrückt, einen kaputten Haushalt übergeben, und regen sich nun auf dass keine Fahrt aufgenommen wurde. Und trotzdem werden die wieder und wieder gewählt.
Leute lernen eben einfach nicht dazu. Dieses Land muss es erst mal ganz mies gehen bevor die meisten Einwohner etwas zu schätzen lernen.