Während es sicher Pornografie mit Dingen gibt die man in der eigenen Beziehung nicht unbedingt nach machen sollte so sollte man vielleicht in dieser Hinsicht auch mal die anderen Medien untersuchen. Die meisten Beziehungen in Film und Fernsehen sind nämlich recht toxisch, und zwar sowohl die über die die Klatsch-Presse berichtet als auch die fiktionalen.
Ja, es ist so unglaublich schwer, vorbildhafte Beziehungen in Medien zu sehen. Gute Beziehungen sind wahrscheinlich inhärent nicht telegen. Red Flags erkennen, Geduld aufbringen, Empathie, notwendige Abgrenzung, gute Diskussionskultur und Umgang mit Konflikten, authentische Entschuldigungen etc. Das will die Mehrheit wahrscheinlich nicht sehen.
Das Problem ist, dass die Leute nach der Prägung durch Medien die Abwesenheit von Drama in echten Beziehungen mit Abwesenheit von Liebe verwechseln und dann zu zweifeln beginnen.
Es fängt ja oft schon damit an dass dieses Soulmate Konzept so extrem gepushed wird, also diese Idee dass man nur die richtige Person finden muss und danach kann man quasi ohne jeglichen Aufwand eine lebenslang glückliche Beziehung haben.
Such mal einen Song, der weder Liebeskummer, Trauern, noch Trennungsschmerz oder Frisch Verliebtsein beschreibt, sondern einfach mal eine langjährige, funktionierende Beziehung.
Naja, dass der Mensch in seinen Unterhaltungsmedien auf Drama steht ist jetzt nicht neu oder falsch. Mit die besten Stories in Spiel & Film sind auch die traumatischsten. Bei Musik helfen solche Lieder oft auch einfach beim bewältigen mit diesen Gefühlen.
Pornos sind nichts als das ungeschönte Spiegelbild der Gesellschaft. Schöner wird das Spiegelbild nicht werden wenn sich vor dem Spiegel nichts ändert und ob es was bringt zu versuchen den Spiegel abzuhängen weiß ich nicht.
alleine auf grund der tatsache, dass die meisten pornodarstellerinnen gegen ihren willen oder aus armut mitspielen, bzw sich die berichte von vergewaltigungen und misshandlung am set häufen ist die antwort ein einfaches, klares, ja.
ich kann mich daran erinnern, einmal aus interesse eines der "härteren" videos anzuklicken. das video begann nicht sofort mit action, sondern die darstellerin saß kurz alleine vor der kamera, bevor die männlichen darsteller mit ins bild kamen. dieser leere, verzweifelte und traurige ausdruck im gesicht der frau werde ich nie vergessen. da saß ein zu tiefst gebrochener mensch vor der kamera, der sich für ein bisschen geld zum lustobjekt degradieren und misshandeln lassen muss. als die männer dann zu sehen waren setzte sie sehr deutlich eine maske auf, danach war ich weg. war auch mein letzter besuch auf eine dieser seiten.
es ist gelinde gesagt vollkommen irrelevant ob pornos in dieser form den konsumenten helfen oder schaden, wenn ein großer, großer teil dieser industrie darauf ausgelegt ist, die rechte der frauen zu missachten. mal ganz abgesehen von sachen wie revenge porn.
edit: das schlimmste ist mMn das wissen, es gibt menschen, die das video gerade wegen diesem blick am anfang gut finden werden. schlimm einfach.
habe nie behauptet das beispiel wäre nicht anekdotisch, dachte das ist deutlich genug geschrieben. habe auch extra meinen edit angefügt, weil ich meinen "eigentlichen" punkt des beispiels vergessen habe: die tatsache, das leute sowas erregend finden. diese vorliebe wird in pornos bedient, zum leiden der frauen. finde ich äußerst verwerflich.
möchte an der stelle sagen das ich super wenig ahnung von schwulenpornos o.ä. habe, kann natürlich genauso männliche oder nicht-binäre darsteller treffen.
zum thema objektivität, da hast du natürlich recht. es ist meine subjektive meinung, dass ich den schutz der darstellerinnen wichtiger finde, als potentzielle auswirkungen auf konsumenten. scheint auch sehr kontrovers zu sein, naja. kommentare müssen hier zum glück nicht objektiv sein.
das schlimmste ist mMn das wissen, es gibt menschen, die das video gerade wegen diesem blick am anfang gut finden werden. schlimm einfach.
Das mag ich auch überhaupt nicht. Wirklich viele Pornos stellen Frauen dar, die offenkundig keinen Sex haben möchten. Teilweise ist man sich wirklich nicht sicher, ob man gerade bei einer Vergewaltigung zuschaut. Teilweise weiß man das nur, weil offensichtlich ein Kamera-Team im Blinkwinkel der Schauspielerin stehen muss.
Aber selbst in Fällen, wo das wirklich komplett geschauspielert ist, wäre es mir eigentlich lieber, wenn so etwas einfach nicht geschauspielert wird.
Zwischen der mehr oder weniger romantischen Darstellung, dass ein Mädel verführt wird, und der Befriedigung von Vergewaltigungsfetischen, ist das Eis da nämlich ganz dünn. Und ein Porno kann ersterem fast gar nicht gerecht werden.
meine vermutung ist: die downvoter haben ein problem mit der aussage "es ist irrelevant was mit den konsumenten ist". ist natürlich ein bisschen überspitzt, es ist nicht wirklich irrelevant, aber es ist halt auch nicht relevant - für mich. so.
andererseits sind da sicherlich auch leute dabei, die nicht hören wollen, das sie mit ihrem schauverhalten zu solchen systemen beitragen und sich lieber in eine scheinwelt flüchten, in der alle frauen das freiwillig und selbstbestimmt machen. ich glaube alle menschen, die in ihrem leben mehrere pornos gesehen haben, können sich an einen oder mehrere erinnern, die ein komisches gefühl hinterlassen haben. wo die frage "war das jetzt echt?" nicht eindeutig mit nein beantwortet werden kann. da gibt es jetzt zwei wege: leugnen, leugnen, leugnen oder eben mit dem konsum (dieser art) aufhören, es gäbe ja alternativen.
fühlt sich ein bisschen so an, wie die ganzen "einzelfälle" in den schlachthöfen bzw mastbetrieben. nein nein, mein billig-fleisch stammt von einer glücklichen kuh! mein hunderttausenster hardcore fetisch porno mit grenzlegal aussehenden frauen ist bestimmt ethisch einwandfrei gedreht worden! als vegane feministin möchte ich weinen...
Die (queer-)feministische Pornografie, »Femporn« genannt, bricht traditionelle Geschlechterstereotype auf und zeigt unterschiedliche Körperformen und sexuelle Spielarten. Die Darstellenden sprechen offener über ihre Wünsche und konkreter über gegenseitiges Einvernehmen. Zudem wird häufiger Safer Sex mit Präservativen gezeigt. D
Nur weil man offen über Wünsche spricht über deutlich macht, dass Consent wichtig ist, heißt das doch nicht, dass es langweiliger oder vanilla sein muss.
Kenne auch einige Videos, wo die Menschen am Ende nochmal darüber sprachen, wie sie die Aktionen fanden; das macht den Inhalt doch nicht schlechter.
Also wenn wir uns mal außerhalb von Pornos bewegen, ist in den diversen Fetisch-Szenen Consent eigentlich noch mal deutlich wichtiger und öfter thematisiert, gerade weil da ja eben auch so extreme Sachen wie CNC usw. ausgelebt werden. Innerhalb der Porno-Szenen gibt es ja ebenfalls auch viele Darsteller & Darstellerinnen die selbst auf härteres Zeug stehen. Da also direkt auf "langweilig" zu schließen ist definitiv etwas merkwürdig. Mich nervt es eher dass dann Seiten wie Pornhub auch solche Sachen verbieten. Hat aber natürlich mehr mit den Geldgebern bzw. den Transaktionsanbietern zu tun aber wenn so Zeug dann auf weniger moderierten Plattformen landet, wo es eben nicht nur Videos mit Einwilligung gibt, dann ist das nicht unbedingt hilfreich.