Ich hole mein Paket aus dem Hausflur, sage der Firma, dass nichts angekommen ist, und bekomme mein Geld zurück. Die Paketzusteller:innen haben dadurch keinen Nachteil, da das mit der Firma des Produkts geklärt wird und nicht der Versanddienstleister dafür aufkommen muss.
Also soweit ich weiß, hat die Autorin da unrecht. Wenn die Paketzusteller zu oft sowas machen werden sie entlassen. Zumindest bei Amazon und ich glaube auch bei DHL gibt's da mindestens Anschiss.
Die Post zahlt für verlorengegangene Pakete, also ja, der Paketbote kriegt dann einen Anschiss. Glaube aber wenn das bei einer Adresse zu oft passiert, dann kriegen die keine Pakete mehr oder nur noch persönlich überreicht. Die Post hat das Recht die Zustellung zu verweigern.
Sowas geht einfach nicht. Das ist kein Schlag gegen das System, sondern einfach asozial. Ich mein wozu führt das. Wenn viele in Supermärkten klauen, wird alles mit Kameras überwacht. Wenn jeder vorgibt, das Paket ist verloren gegangen, kann nichts mehr bei Abwesenheit abgelegt werden. Wenn jeder bei der Rückgabe im Laden betrügt, kann man nichts mehr zurückgeben. So eine Einstellung zerstört das Vertrauen zwischen Kunden und Handel und macht den Einkauf schlechter für alle.
So eine Einstellung zerstört das Vertrauen zwischen Kunden und Handel und macht den Einkauf schlechter für alle.
Um fair zu sein ist das einzige Vertrauen das ich "den Handel" habe das Vertrauen, dass sie jede Gelegenheit nutzen werden um mir so viel Kohle aus der Tasche zu ziehen wie sie irgendwie können. Und da kann kein Dieb was für.
Du hast schon die diversen Preissenkungen bei zb Öl oder Butter mitbekommen? Ich will nicht sagen, dass da alles rosig ist, aber sie arbeiten nicht komplett gegen dich.
LMAO was für ein extrem süßes Sommerkind muss man sein, um als Kunde "Vertrauen in den Handel" zu haben? Firmen bescheißen dich bei absolut jeder Gelegenheit
Es ist ziemlich egal wie man den Gesellschaftsvertrag aufkündigt, wenn man es macht schadet man allen und die Begründung ist dann auch vollends egal und am Grundproblem ändert es genau nix, weil Diebstähle sind schon eingepreist und je mehr sie werden, desto teuerer wird das Produkt und am Ende haben wir halt amerikanische Verhältnisse, wo alle Regale hinter Gitter sind (und diejenigen die aus Not klauen müssten sind am Arsch) und alle Kunden als potentielle Diebe behandelt werden und bei null Diebstählen geht der Preis dann trotzdem nicht wieder runter.
Es ist aufregend, es beruhigt mich und vor allem finde ich es gerecht.
Die ersten zwei Sachen könnten auf Kleptomanie hindeuten, aber bitte das nicht verwechseln: Kleptomanen möchten nicht stehlen, sie halten es nicht für gerechtfertigt und würden gerne damit aufhören aber es ist ein Zwang. Die Erkrankung geht mit einem hohen Leidensdruck einher und nicht mit der hier vorliegenden Selbstgerechtigkeit.
Es trifft halt purer Pragmatismus auf puren Pragmatismus. Firmen ist die Gesellschaft scheißegal und dem Dieb widerrum auch. Die natürliche Erwartungshaltung an Mitmenschen darf ruhig sein, dass sie keine Soziopathen oder Psychopathen sind. Daher ist die Kritik an den Dieb sicher gerechtfertigt. Aber die gleiche Erwartungshaltung sollten wir als Gesellschaft auch an Firmen stellen dürfen, finde ich. Dafür müssten wir aber erst einmal die Reichen essen.
Die Frau scheint das Bewusst aus Überzeugung zu machen und hebt auch den finanziellen Aspekt hervor. Eher nicht typisch für die Diagnose von Kleptomanie.
Exakt das. Man kann auch einfach Mal nicht konsumieren, Mal was nicht nachfragen. Damit verändert man auch schon was und wird nicht dabei straffällig. Wenn ich feststelle im Laden, dass ein Hersteller wieder hart übertreibt mit dem Preis, kaufe ich die Konkurrenz oder denke mir: Gibt's halt keine Salsa mit Mango für 4€ morgen zum Mittag, sondern... Keine Ahnung. Nudeln oder so.
Also ich weiß ja nicht. Klar, ich finde es auch nicht gerecht, dass Konzerne jede Möglichkeit schamlos ausnutzen die Preise zu erhöhen. Aber dann kauft man es halt einfach nicht und fängt nicht an zu klauen, zumal es der/die Autor:in ja „nicht nötig“ hat. Ich sehe auch nicht, wie das funktionieren soll, wenn das jeder oder die Mehrheit so macht. Und wenn dann am Ende der Supermarkt schließt oder die eigene Adresse auf der schwarzen Liste landet, hat man auch nichts gewonnen.
Wenn es die Mehrheit macht wird a.) Deutlich, dass das Problem systemisch ist, b.) kann der Supermarkt nicht alle auf irgendwelche schwarze Listen setzen und c.) falls der Supermarkt schliessen sollte kommt halt der nächste. Die sind ja vom System her gezwungen, das Spiel mitzuspielen. Das einzige Mittel das ihnen bleibt ist Teuerung und die verschärft die Problematik nur und wird irgendwann ausser Kontrolle geraten. Dann haben wir gewonnen. Also geht klauen, es ist für einen guten Zweck. Gerne auch Online-Piraterie oder zumindest geteilte Netflix-Abos.
Mal abgesehen davon, dass man vor einer Mehrheit, die Diebstahl im Supermarkt befürwortet (und sogar selbst durchführt), eine dafür hätte, Supermärkte zu enteignen (und noch früher, sie stark zu regulieren), würde dieses hypothetische Szenario einfach dazu führen, dass alle Supermärkte entweder schließen oder so starke Sicherheitsmaßnahmen einrichten, dass die Preise deutlich steigen (zusätzlich zu höheren Margen, um den verbleibenden Schwund zu kompensieren). Niemand ist "vom System her gezwungen, das Spiel mitzuspielen". Unternehmen können sich einfach aus Deutschland zurückziehen und ihr Geld woanders investieren oder die Branche wechseln.
Ich würde mal um einen Gedanken erweitern. Ich teile die Meinung mancher hier, dass der bloße Diebstahl in Supermärkten nicht mit Preisen alleine zu rechtfertigen ist, da das Produkt eben auch verzichtet werden kann und man eben kauft was man bezahlen kann.
Das gilt meiner Meinung aber nicht für Menschen, denen es finanziell tatsächlich scheiße geht.
Ich für meinen Teil habe über 10 Jahre containert, und mir immer bewusst gemacht, dass es rechtlich betrachtet ebenfalls Diebstahl ist. Und in dieser Hinsicht teile ich exakt sie Einstellung der Autorin, dass ich den Eindruck hatte das die Ware einen höheren Wert hatte als der Umgang von Lebensmittels unter uns Menschen. Es ist also durchaus ambivalent, wann ein Diebstahl falsch oder richtig ist. Die Motive spielen mit und so auch der selbstbestimmte Menschenverstand.
Nicht weil ich etwa Kleptomanie habe, sondern weil es mir ein Gefühl von Ausgleich gibt. Es ist aufregend, es beruhigt mich und vor allem finde ich es gerecht.
ähm sind nicht genau das Anzeichen für jedwede Sucht und auch Kleptomanie?
Nicht weil ich etwa Alkoholismus habe, sondern weil es mir ein Gefühl von Ausgleich gibt. Es ist aufregend, es beruhigt mich und vor allem finde ich es gerecht.
Beachtlich, wie eine Person mit einen deutlich negativen Impact so selbstbewusst durch die Welt stolziert.
Aber eigentlich nicht überraschend, Terroristen denken wahrscheinlich auch, das richtige zu tun.
Man könnte anführen, dass die Gesellschaft nicht funktionieren würde, wenn sich alle so verhalten würden. Aber das fände der Autor wahrscheinlich sogar toll. Immerhin gibt es dann keinen Reichtum mehr. Das wäre ja toll. Aber eben auch keinen ÖPNV, keine mango und keinen Kaffee.
Man könnte anführen, dass die Gesellschaft nicht funktionieren würde, wenn sich alle so verhalten würden.
Darauf könnte man durchaus entgegnen, dass vieles in unserer Gesellschaft grundsätzlich nicht zum Wohle der Gemeinschaft funktioniert. Und das System welches Besitz über den Wohl der Gemeinschaft oder des Planeten stellt kann man da durchaus als Ursache ansehen.
Wenn ich zum Beispiel noch zum Verzehr geeignete Lebensmittel aus der Mühltonne von Aldi nehme, ist das laut unserem System Diebstahl. Da bin ich wirklich nicht überrascht, wenn gewisse Menschen sowas sehen und dann "Fuck the System" sagen.