Nazis sind gesellschaftsfähig. Waren sie schon immer.
Kausale Kette: Höcke wird häufig als Nazi und Faschist bezeichnet. Höcke erhebt Klage. Klage wird fallengelassen, weil Faschist und Nazi lediglich wahrheitsgetreu die Gesinnung vom Höcke wiedergeben. Höcke ist ein Nazi. Ein Nazi ist Fraktionsvorsitzender für die AfD in Thüringen. Die AfD ist eine Partei auch für Nazis. Die Leute wählen eine Partei auch für Nazis. Steck einen Nazi in einen Anzug und er ist gesellschaftsfähig.
War schon immer so.
Leute stören sich nicht an Judenvergasern, Nazis, Kinderfickern. Täten sie das, wär die AfD kein Thema, die katholische Kirche wäre verboten, Aiwanger wäre Tellerwäscher in einer Nazikneipe. Leute stören sich an Streß, Unruhe, wenn am Boot gerüttelt wird. Skandierende Nazis in der Innenstadt: pfui. Nazis im Fraktionsvorsitz: hui. Protestler sorgen dafür daß man zu spät zur Arbeit kommt: Terroristen. Flächendeckend größter Umweltskandal in Deutschland: interessiert kein Schwein.
Kein Schwein hat ein Problem mit Nazis. Nazis sind so problemlos, daß man sie lieber Nazi sein läßt als sich davon nerven zu lassen.
Wenn du ein Land nach einem Weltkrieg aufbaust und nur Menschen zur Verfügung hast, die vorher komplett in dem Fascho-System aufgegangen sind, dann wird das mit der "Entnazifizierung" schwer. Die Deutschen haben die Nazis nie überwunden, uns musste der Faschismus aus den Gehirnen gebombt werden.
Die Nazis waren nie weg. Der Gesellschaftliche Diskurs hat sich, gottseidank, soweit verschoben, dass es lange Zeit verpönt war offen Nazi-Kram zu sagen. Hinter verschlossenen Türen, sah das anders aus. Was wir grade erleben ist die Demaskierung dieser Menschen, weil sich der öffentliche Diskurs wieder in die andere Richtung verschoben hat oder besser: aktiv von einigen wenigen in diese Richtung verschoben wird.
Die Reaktion der Presse und der Altparteien darauf ist erbärmlich.
Naja, dann ist die Reaktion der Presse und Altparteien doch erwartbar. Sie selbst wurden demaskiert.
Die CDU hat schon immer mit menschenverachtenen und faschistischen Positionen geliebäugelt, bis das unter Merkel etwas zurückgefahren wurde. Die SPD hat sich schon in Weimar stets als Obrigkeitshörig und den Status quo bewahrend hingestellt, und die Arbeiterinnen und Arbeiter verraten. Die FDP war nach dem 2. Weltkrieg ein Sammelbecken an Alt- und Neunazis, die verstanden haben, dass man mit dem amerikanische Freiheitsbegriff eine autoritäre Gesellschaft errichten kann. Die Herrenmenschen sind dann eben die Herren mit Geld, und man muss nur schauen, dass man dieses richtig zuteilt.
Der ÖR sieht sich als staatstragend, und staatstragend heißt in Deutschland v.a. die Angst vor Kommunismus aufrechtzuerhalten und soziale Positionen zu delegitimieren. Dann kann man anschließend noch die Aufregung um den Rechtsruck schüren und mit der Quote die eigene Existenz rechtfertigen. Und die privaten Zeitungen gehören fast vollständig ein paar Verlergerfamilien die großes Interesse an einer asozialen Marktwirtschaft haben, die mit den Faschisten umsetzbar, mit den politischen Gegnern der Faschisten aber nicht umsetzbar ist.
Naja, dann ist die Reaktion der Presse und Altparteien doch erwartbar. Sie selbst wurden demaskiert.
Ja, das ist sie leider. Ich hatte halt die Hoffnung, dass sich in einigen Institutionen nach 3 Generationen dann doch die Idee durchgesetzt hätte , dass das mit dem Faschismus nicht so cool war. Schade, dass wir es bis dahin nicht geschafft haben. Das Ende ist offen. Ich bin gespannt, was die nächsten Jahre bringen.
Die Altparteien gehören insbesondere auch zu dieser Gesellschaft die das nie wirklich überwunden hat. Nicht unbedingt dass dort überall Nazis sitzen aber überall dort sitzen Leute die genug von der Gesellschaft mit bekommen haben dass sie wussten dass die Entnazifizierung nicht komplett war und die das einfach so hingenommen haben, vor allem in den Nachkriegsjahrzehnten.
Naja, die umliegenden Länder hatten diese Probleme ja nicht, zumeist sogar das Gegenteil. Trotzdem stehen wir nun alle mehr oder weniger mit demselben Phänomen konfrontiert. Ich denke, das abdriften in den Faschismus hat eher mit Krise zu tun. Damals war Deutschland halt am schwersten betroffen, heute betrifft es alle.
Schulbudget generell vervierfachen und spezifisch einen verbindlichen Doktor in Geschichte zum Schulabschluß einführen. Nur eine gebildete Bevölkerung ist eine mündige Bevölkerung, und eine Million kluger Köpfe werden schon ihre eigenen Meinungen bilden und Lösungen finden.
Das Leute sich an Nazis nicht stören sind leider keinen News (wenn man sich so die Wahlergebnisse der meisten Länder anguckt). Ich wünschte es wäre anders.