Vor wenigen Wochen musste das Unternehmen Insolvenz anmelden, nun schließt der Augsburger Medienhändler Weltbild endgültig. Kein Investor war angesichts hoher Kosten bereit, Weltbild fortzuführen. Alle Mitarbeiter erhalten demnächst eine Kündigung.
Das Medienunternehmen Weltbild mit Sitz in Augsburg plant die Einstellung des Geschäftsbetriebs zum Ende des Monats. Das hat das Unternehmen jetzt mitgeteilt. Demnach führten die noch vorhandenen bundesweit 14 Filialen bereits Räumungsverkäufe durch, im Internet und in den Filialen biete man Produkte bereits mit hohen Rabatten an. Von der Schließung der Filialen seien 440 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter betroffen, die ihre Arbeit verlieren.
Weltbild hat bereits im Juni Insolvenz angemeldet
Die Weltbild GmbH & Co. KG hatte am 10. Juni Insolvenz angemeldet. Der vorläufige Insolvenzverwalter Christian Plail habe zahlreiche Gespräche mit bestehenden und möglichen neuen Investoren geführt, um die Weiterführung des Geschäfts zu ermöglichen. Dem stünden aber zu hohe Kosten für IT und Marketing entgegen, wie es in einer Pressemitteilung hieß.
Plail sagte, keiner der Interessenten sei in dem angespannten Marktumfeld sowie vor dem Hintergrund des notwendigen Investitionsvolumens und der hohen Transformationskosten zu einer Betriebsübernahme bereit, auch nicht in eingeschränktem Umfang: "Eine dauerhafte und nachhaltige Betriebsfortführung ist ohne frisches Kapital aufgrund der andauernden Verlustsituation nicht möglich", wird Plail zitiert.
Die Beschäftigten wurden laut Unternehmen über die anstehenden Entscheidungen informiert, sie werden voraussichtlich im September die Kündigung erhalten. Auch andere Unternehmen von WB D2C, der Muttergesellschaft von Weltbild, haben inzwischen Insolvenz angemeldet.
Schon 2014 war das Unternehmen in die Pleite gerutscht. Damals kam es zu einer harten Sanierung. Ursprünglich im Besitz der katholischen Kirche, wurde Weltbild an die Düsseldorfer Droege-Gruppe verkauft. Tausende Arbeitsplätze wurden abgebaut, zahlreiche Filialen geschlossen.
Ich bestell bei denen nichts mehr, weil die meine Postadresse an irgendwelche Marketingfirmen weitergegeben haben, die mich dann mit unerwünschten Papiermüll beliefert haben.
Laut ihrer Website machen die das noch immer:
Von Zeit zu Zeit übermitteln wir Ihre postalischen Kontaktdaten an von uns besonders sorgfältige ausgewählte Vertragspartner, damit auch diese Sie über deren Produkte informieren können. Die zulässige Übermittlung erfolgt im Rahmen unseres berechtigten Interesses auf Grundlage der Interessenabwägung nach Artikel 6 Absatz 1 lit. f DSGVO.
Sie habens Kunden aber auch die letzen Jahre überdurchschnittlich schwer gemacht, vor allem online. Jedesmal wenn ich auf Weltbild.de gehe kommt erst mal eine mehrseitige "Sicherheitsüberprüfung" die dann an ein Captcha weiterleitet, das meistens erstmal nicht funktioniert.
Da hab ich dann auch keine Lust mehr und kauf meinen scheiß gleich bei Thalia.
Habe tatsächlich bis vor kurzem bei einem Tochterunternehmen der Weltbild gearbeitet. Haben mich, während ich krankgeschrieben war, gefeuert. Klage ist jetzt pausiert wegen der Insolvenz. Glaube kaum, dass der Prozess noch regulär ablaufen wird..