Xinjiang ist die Hochburg der Solarindustrie Chinas – und bekannt für Zwangsarbeit. Europas Solarfirmen suchen nun anderswo in China Lieferanten.
China dominiert mit etwa 80 Prozent Marktanteil der gesamten Lieferkette den Solar-Weltmarkt, von der Anlage über Module und Wafer bis hinunter zum Rohstoff Polysilizium. Doch es gibt neben Marktmacht und Subventionsvorwürfen noch ein drittes Problem: Chinas mehrheitlich von muslimischen Minderheiten bewohnte Region Xinjiang ist eine Hochburg der chinesischen Solarindustrie. Zugleich gibt es dort nach seriösen Berichten Zwangsarbeitsprogramme. Angehörige der Minderheiten, vor allem Uiguren werden demnach auf Geheiß der Regierung zu Arbeitseinsätzen in Fabriken verpflichtet – meist in Xinjiang selbst, aber offenbar gelegentlich auch in anderen Landesteilen. Peking weist die Vorwürfe zurück, Transparenz aber gibt es nicht.
Die USA verbieten daher seit Ende 2021 mit ihrem Uyghur Forced Labor Prevention Act alle Importe aus Xinjiang – sofern diese nicht nachweislich frei von Zwangsarbeit sind. Auch deshalb landen so viele chinesische Solarmodule in Europa - eingekauft von europäischen Firmen.
Zum Thema passt da auch, dass die Firmengründungen in Xinjiang durch die Regierung in Peking nichts mit der wirtschaftlichen Entwicklung in Xinjiang oder einrr Unterstützung der uighurischen Minderheit zu tun haben, sondern mit Kolonialisierung.
Uyghur business leaders in the region have encountered significant challenges, with many being arrested and their properties seized by the Chinese Communist Party (CCP). Prominent Uyghur business leaders were reportedly detained in the region starting early in 2015. In a detailed report by Uyghur Hjelp citing the detention of nearly 5000 Uyghur businessmen.
Peking bewirbt die Kolonialisierung Xinjiangs sogar auf den nationalen Social-Media-Platformen.
Hunderte Clips in den sozialen Netzwerken werben für Xinjiang und die finanziellen Vorteile, sollte man sich dort niederlassen. Recherchen von MIT OFFENEN DATEN zeigen, dass diese Influencer, die für die Kolonisierung von Xinjiang werben, in Wirklichkeit Multiplikatoren der chinesischen Propaganda und der Vision von Präsident Xi Jinping sind.
Während die Uiguren in Umerziehungslager gesteckt oder nach Ostchina umgesiedelt werden, ermutigt die chinesische Führung die Bewohner Ostchinas zu einer Übersiedelung nach Xinjiang, mit dem erklärten Ziel, mehr Chinesen der Volksgruppe Han für den Kampf gegen Separatismus und religiösen Extremismus zu motivieren. In Wirklichkeit trägt diese Ansiedlungspolitik jedoch zur Auslöschung der uigurischen Identität bei.
Ich denke, wenn China in Xinjiang Industrie ansiedelt, dann durchaus auch im Versuch, die Region zu befrieden, indem den Menschen dort Einnahmequellen erschlossen werden.
Und ganz sicher hilft es den Menschen in Xinjiang nicht, wenn sie dort nichts produzieren.
Natürlich darf es dort auch keine Zwangsarbeit geben. Ehrlich gesagt fühle ich mich in dieser Frage extrem unterinformiert, weil Berichte von dort regelmäßig eher nach westlicher bzw. antichenischer Propaganda klingen als nach sachlicher Analyse der Lage.
Ähnlich wie bei der Geschichte mit den Social Points, die nach meinen letzten Informationen eher ein Hoax war als die Beschreibung chinesischer Politik.