Ich lebe ganz gut damit, Entscheidungen anderer grundsätzlich und ohne Vorbehalte zu respektieren. Insbesondere, wenns mich nichts angeht. Echt jetzt, was ist so schwierig daran?
Vor allem gibt es auch viele Kinder ohne Eltern - wenn es nur darum ginge Kinder zu haben kann man adoptieren.
Bei den meisten scheint ja aber der "egoistisch/narzisstische" Teil dass man ja seine eigenen Gene weitergeben will ausschlaggebend zu sein.
Dass gerade Kinderwunschbehandlung, Leihmutterschaft usw. in den letzten Jahren so enorm populär geworden sind, obwohl es ausreichend Kinder gibt die die Fürsorge dieser Eltern, die ohne Hilfe keine natürlichen Kinder bekommen können, nur zu gerne hätten, ist doch einfach nur scheiße.
Es hat in der Vergangenheit auch genügend Kinder aus instabilen oder nicht existenten Beziehungen ohne Kinderwunschbehandlung gegeben. Menschen sind nicht rational und würden sich auch nicht rationaler verhalten, wenn z.B. in vitro nicht erlaubt wäre. Es entstünden einfach mehr "Unfallkinder" die in dysfunktionalen Familien aufwachsen. Hinzu kommt, dass Adoptiv- oder Pflegekinder je nachdem mit traumatischen Erlebnissen vorbelastet sind, was die Aufgabe immens erschwert.
Ich kenne beide Mindsets, also auch die extreme Ablehnung eigener Kinder für sich selbst. Mittlerweile ist das zweite Kind in der Planung. Was ich daraus gelernt habe, sind drei Dinge:
Ich hätte mich nicht allwissend erhaben fühlen und mich fast vor Mitte 30 sterilisieren lassen sollen.
Nichts ist dümmer, als Anderen mit anderem Lebensstil den eigenen aufzudrücken.
Es kommt sehr unsicher rüber, Anderen zu berichten, wie glücklich man mit der eigenen Entscheidung für oder gegen Kinder ist.
Gerade der letzte Punkt ist doch gerade der Sinn des Artikels.
Es wird suggeriert, dass nur Kinder zum persönlichen Glück führen können. Dagegen zu halten, ist dann in deiner Interpretation "unsicher", was auf mich eher den Eindruck von "enlightened centrist" macht.
Ich beziehe mich gar nicht nur auf den Artikel. Ich habe das Gefühl, es ist gerade ein Internet-Trend, in die Welt hinauszuposaunen wie „geil“ es ohne Kind ist. Das ist genau so dämlich, wie das Bemitleiden der Kinderlosen. Wer in seiner Entscheidung (beide Seiten) gefestigt und wirklich glücklich ist, braucht sowas nicht.
Kinder sind notwendig für die Fortsetzung unserer Gesellschaft. Deren Existenz als Schuld und Umweltverschmutzung der Eltern zu sehen ist zu kurz, solange die Eltern und deren Wohnungsort nicht außergewöhnlich viele haben. Insbesondere wenn die Kinder irgendwann in die Menge der Erwerbstätigkeit eintreten kann ihre Existenz einen Nettonutzen haben.
Und ohne Kinder braucht man sich auch keine Gedanken mehr über den Klimawandel machen. Denn dann ist die Spezies Mensch halt ausgestorben.
Find das ja absolut in Ordnung, wenn man sich gegen Kinder entscheidet. Allerdings soll man dann auch ehrlich sein und sagen, dass es reiner Eigennutz ist. CO2 Einsparungen oder der Klassiker "ich möchte keine Kinder in diese grausame Welt setzen" sind bullshit und dienen nur dazu, dass man sich besser fühlt.
Warum ist denn "Ich möchte keine Kinder in diese grausame/kaum-noch-zu-rettende Welt setzen" ein bullshit Argument? Ich finde das moralisch sehr schwierig zu entscheiden, ob man einem Kind ein ausreichend gutes Leben aufbauen kann, dass es die schwierige Position der Welt ausgleicht, in die man es setzt.
Ob für oder gegen eigene Kinder, es ist "Eigennutz". Voraussetzung ist lediglich, dass es eine aktive und selbst getroffene Entscheidung war. Und die trifft halt jeder so, dass der eigene Vorteil überwiegt.
Aber ja, ein wenig mehr Ehrlichkeit wär nett. Aber erst später, ich geh jetzt kurz die Welt retten im Biosupermarkt.
Natürlich kann jede*r machen, was (genderneutrales Personalpronom dritte Person singular) will. Persönlich frage ich mich immer, wie fair das ganze finanziell geregelt ist. Kindergeld ist ja schon etwas lächerlich. Und ohne Kinder wird es mit der Rente halt schwierig.
Es scheint sich aber ja auch so gut auszugehen, weil der Großteil der Bevölkerung einen Kinderwunsch hat. Da bricht die Gesellschaft nicht so schnell zusammen.
Naja, dass eine Altersvorsorge welche auf eine stetig wachsende Bevölkerung baut, mittel- bis langfristig nicht funktioniert, ist schon länger ersichtlich. Alleine schon aus der nachhaltigen Sicht gegenüber dem Planeten. Da eine funktionierende Altersvorsorge aber natürlich notwendig ist, muss die Finanzierung davon halt dementsprechend umgestellt werden. Da gäbe es schon noch nicht wenig Kuchen welche ein paar Wenige horten von denen man gehörig abschneiden kann.
Auch das hat Grenzen. Durch die Produktivitätsgewinne können wir ggf. weniger Arbeitende haben, um die Alten zu versorgen. Es wird aber ein Minimum an Arbeitskraft gebraucht. Sonst entwertet einfach nur die Währung und wir stehen vor dem selbem Problem.
Es gibt faktisch keine echte Alternative zum Umlagesystem, und das Umlagesystem muss so ausgestaltet werden, dass es mit einer stabilen Bevölkerung klarkommt. Aktienrente o.ä. ist letztlich nur Umlagesystem wobei das Geld von Arbeitenden im Ausland erwirtschaft wird. Wenn es dann trotzdem einen Mangel an Pflegekräften gibt, nützen einem aber auch die fetten Dividenden wenig.
Wenn du über eine Altersvorsorge, die auf Bevölkerungswachstum aufbaut reden willst, dann mache bitte deinen eigenen Toplevelkommentar. Davon habe ich nichts gesagt.
Persönlich Frage ich mich immer, wie fair das ganze finanziell geregelt ist.
Seit wann ist irgendwas im Leben wirklich fair?
Und ohne Kinder wird es mit der Rente halt schwierig.
Kinder bringen nur halt nichts für die Rente, wenn sie von den Eltern psychisch zugrunde gerichtet werden, weil die Eltern niemals Kinder hätten haben dürfen. Das ist wenn überhaupt dem Kind gegenüber massiv unfair (und der Gesellschaft die dann finanziell im Rahmen von Sozialsicherung für das Kind aufkommen muss gegenüber auch, weil du ja vorher wegen Fairness gefragt hast).
Leute müssen wissen, dass beides eine Option ist und sich dann frei vom Druck durch andere entscheiden können. Alles andere ist Murks. "Das macht man halt so" ist einfach kein guter Grund um Kinder zu bekommen, ich leide deshalb schon meine ganze Existenz lang. Nichtexistenz wäre für mich in jeder Hinsicht überlegen gewesen.
Persönlich frage ich mich immer, wie fair das ganze finanziell geregelt ist. Kindergeld ist ja schon etwas lächerlich. Und ohne Kinder wird es mit der Rente halt schwierig.
Persönlich frage ich mich immer, wie fair das ganze finanziell geregelt ist. Ehrenamtvergütung ist ja schon etwas lächerlich. Und ohne Leute im Ehrenamt wird es mit der Zivilgesellschaft halt schwierig.
Die meisten treffen im Leben Entscheidungen die dazu führen, dass sie ihr Leben nicht maximal zur Profitschöpfung nutzen. Das sind nicht unbedingt Kinder. Dass es da auch welche gibt, die das nicht tun und ausschließlich wegen dieser Einsparung einen Porsche statt eines VW fahren ist glaube ich nicht wirklich das Problem, dass uns Verteilungstechnisch umtreiben sollte.
Die Idee, Kinderkriegen mit Ehrenamt zu Vergleichen finde ich spannend. Da gibt's ja auch ne ganze Menge, freiwillige Feuerwehr, DLRG, und verschiedene soziale Vereine. Im kleinen kann man es ja auch schon als Ehrenamt bezeichnen, wenn man mit der Oma gegenüber ab und zu ein Pläuschchen hält.
Ich denke aber, dass ein Ehrenamt meist keine direkte finanzielle Belastung darstellt. Man nutzt eben Zeit, und seltener Geld. Für Kinder braucht man aber Essen, Klamotten, Wohnraum, Wasser, Strom, Transport, Hobbies, und sicher noch mehr was mir gerade nicht einfällt. Das schlägt sich direkt auf den Geldbeutel aus. Und meist arbeitet auch ein Elternteil in Teilzeit, auch wenn die Kinder größer sind, weil man sonst halt überhaupt keine Freizeit mehr hat.
Ehrenamt ist auch zeitlich besser kontrollierbar, da man sich jederzeit zurückziehen kann, und so einer potenziellen Dauerbelastung aus dem Weg gehen kann.
Kinder stellen natürlich auch einen nichtfinanziellen Gewinn für die Eltern da. Weil es halt spaß machen kann. Allerdings stellen sie eben gesamtgesellschaftlich einen finanziellen gewinn da, während sie für die Eltern finanziell lediglich eine Belastung sind. Daher halte ich es für sinnvoll, in der Verteilungsfrage auch die finanzielle Belastung von Eltern zu berücksichtigen. Und ich halte es nicht für akzeptabel, wenn kinderfreiheit einen starken finanziellen Vorteil bedeutet.
Fair regeln könnte man es. Aber dafür müsste man sämtliche unfairen Systeme wie die Rente und Kindergeld komplett reformieren.
Kinderlose tragen schon am meisten zur Gesellschaft bei. Sie arbeiten ohne Mutter/Vaterschaftsurlaub bis zur Rente und zahlen auch mehr mit den kinderlosen Zuschlägen ein und bekommen gleichzeitig weniger Geld vom Staat (kein Kindergeld z.B.).
Also wenn dann ist die Gesellschaft schon unfair gegenüber den Kinderlosen geregelt. Nicht unfair gegenüber denen mit Kindern.
Kinderlose tragen eben nicht am meisten zur Gesellschaft bei.
Wenn man die Menschen auf ihre Arbeitskraft reduziert, was an sich schon limitiert ist, dann schaffen Menschen mit Kindern neue Arbeitskräfte. Das das gut für die Gesellschaft ist, sieht auch der Staat so, denn er investiert ordentlich in die Bildung dieser Kinder. Ein Erwachsenes Kind hat in Deutschland im Schnitt ca. 100.000-200.000 "Investitionen" der Eltern und nochmal ca. 100.000-200.000 "Investitionen" des Staates erhalten. D.h. die Abgaben für Kinderlose müssten im Schnitt um den Betrag höher sein, den der Unterhalt eines Kindes kostest, um hier Gleichheit zu schaffen.
Deine Abgabenlast müsste also um die 5.000-10.000 € im Jahr höher sein, als die eines Elternteils mit zwei Kindern.
Den Investitionen stehen beim Mediangehalt von ca. 44.000 brutto zzgl. AG Anteile 55.000, und AG Gewnn ca. 60.000 jährliche Produktivität gegenüber. Rechnen wir über 35 Jahre, um Ausbildung und Berufseinstieg abzuziehen, dann sind wir bei 2.100.000 Ergebnis für die Gesellschaft. Das ist dann eine stabile Rendite von 5-7% p.a.
Eigentlich müsstest du dich als Kinderloser freuen, dass dir der Staat Zugang zu so guten Anlagemöglichkeiten bietet.
Was genau ist dein Punkt? Offen zu sagen dass man absichtlich keine Kinder hat ist wesentlich weniger verbreitet als die Sachen die du so ansprichst. Bei den meisten wird stillschweigend angenommen dass irgendwas nicht funktioniert hat, entweder das mit dem Partner finden oder das mit dem Kinder machen, beides etwas was oft mit Scham behaftet ist.