Das EU-Parlament will die Vorschriften für den Einsatz neuer Gentechnik in der Landwirtschaft lockern. Stimmen EU-Kommission und -Rat zu, könnten künftig auch gentechnisch veränderte Lebensmittel ohne Kennzeichnung verkauft werden. Von Kathrin Schmid.
Für mich als Laie wirkt die Grenze von 20 genetischen Veränderungen ziemlich wilkürlich und undifferenziert. Es gibt doch sicher qualitative unterschiede zwischen einzelnen Veränderungen.
Ob ich jetzt ein Gen ausschalte oder ein komplettes Gen einfüge, das es so in dieser Gattung garnicht gibt, scheint mir doch ein Unterschied zu sein.
Nicht im Artikel angesprochen aber mindestens genauso wichtig wie die Kennzeichnungspflicht finde ich persönlich aber auch die Patent/Lizenz Handhabung.
Jup wenn man sich sein Saatgut nicht selber zurück halten darf aufgrund von Lizenzen für Saatgut, und Gefahr läuft verklagt zu werden wenn Pflanzen von benachbarten Feldern zu einem überspringen. Dann hat der ganze Kram schon wieder niemandem geholfen.
Fairerweise muss man allerdings dazu sagen dass eine Verhinderung der weiteren Fortpflanzung bei experimentellen genetischen Veränderungen durchaus ausnahmsweise auch mal Sinn ergibt der nicht nur etwas mit Profit zu tun hat.
Vor allem macht doch auch die Komplexität des Organismus sicherlich gut was aus. Bei nem simplen Moos oder so sind doch 20 Anpassungen eine deutlich größere Veränderung als wenn man das bei nem Schwein machen würde
Das "einfache" Moos hat ca. 10000 verschiedene Gene mehr als der Mensch, die Komplexität eines Lebewesens hat so gut wie nichts mit der Anzahl an Genen zu tun. Außerdem ist die prozentuale Veränderung der Gene ziemlich irrelevant für das daraus resultierende Ergebnis.
Halt Stop 🛑
Ich esse nichts mit Genen drinne 🦠🌴🤢🙅♀️
Und auch keine Insekten 🐛🕷 oder Atome⚛
In dem Essen für mich, den GöGa und die WuKi´s 👨👩👦👦
GaLiGrü Eure Uschi
Saatgut vor dem Aussäen ein paar Wochen neben einem Block Plutonium lagern. Die Pflanzen beim Aufziehen in ordentlich Pestiziden tränken und die, die es überleben kommen in die zweite Runde. Wiederhole so lange, bis die gewünschten Eigenschaften erreicht sind.
Natürlich überspitzt formuliert, aber ohne crispr/cas9 (die "Gen-Schere") bleibt nichts anderes übrig als möglichst viele Mutationen durchzuprobieren und einfach die besten Ergebnisse auszuwählen.
Ich bin mir fast sicher die Stimmung für Pro-/Contra Gentechnik in Umfragen würde schnell kippen wenn man mal erklärt wie das sonst "ohne Gentechnik" gemacht wird
(Probleme durch Saatgut Monopole jetzt mal ausgeklammert)
Warum man ausgerechnet den bescheuertesten Kandidaten aussucht um sowas zu machen? Gibt es irgendeinen Teil in unserem Ökosystem der unsere Gesellschaft mehr gefährdet als wenn etwas in der Nahrungsversorgung schief läuft? Haben wir keine... Baumwolle? mit der wir den Mist ausprobieren können? Warum muss der Kram ausgerechnet und unmarkiert ins Essen?
Szenario: Ja da waren ein paar wie auch immer schädliche Weizensorten drin im Mehl. Kann man jetzt aber nicht mehr trennen. Die Mühle kannst du nicht richtig säubern, weil man da nur Getreide drin verarbeitet und die Spuren immer drin bleiben. Schmeißen wir dann das gesamte Getreide weg? Sagen wir "wird schon schief gehen" und essen es trotzdem? Warum muss das die Entscheidung werden?
Warum die Markierung fehlen muss. Mir gefällt das nicht mit Genpflanzen weil die da draußen auch von alleine wachsen und damit von sich aus schwer aufzuhalten sind. Aber gut, meinetwegen baut den Mist an, macht man andernorts ja sowieso schon. Die Büchse der Pandora ist also schon offen. Aber warum ohne Kennzeichnung?
Wenn auf jedes Lebensmittel, das genmanipuliert ist, ein Hinweisschild müsste, hätten wir auf jedem eines.
Die Menschheit züchtet, kreuzt, klont Pflanzen seit tausenden Jahren, nicht erst seitdem Verrückte auf die Idee gekommen sind, dass sie sich mit immer schärferen Chili sich den Mund verbrennen müssen. Orangen? Unnatürliches Zeug! Eine Kreuzung aus Mandarine und Pampelmuse. Die heutige Banane hat ein Vielfaches mehr an Fruchtfleisch als noch zu Columbus Zeiten.
Wie hat man früher festgestellt, ob eine Kreuzung essbar war? Man hat reingebissen. Heute haben wir die Möglichkeit sehr genau zu überprüfen, welche Stoffe eine Pflanze enthält, ohne dass jemand Vorkoster sein muss.
Haben wir keine… Baumwolle? mit der wir den Mist ausprobieren können?
Die traurige Wahrheit ist, dass man da nichts "ausprobieren" muss. Menschen haben seit Jahrzehntausenden essbare Pflanzen gezielt durch Selektion gezüchtet, mit postiven und negativen Ergebnissen. Letztere werden schlicht verworfen. In der Moderne haben sie darüber hinaus zur "Verbesserung" z.B. angefangen, gezielt das Erbgut von Pflanzen zu schädigen, um zu schauen, was dabei rauskommt und welche neuen Eigenschaften sich erzeugen/nutzen lassen. Das ist seit Jahrzehnten gang und gäbe und hat dazu geführt, dass es genaue Regulierungen für neue Züchtungen gibt. Gentechnik macht nichts anderes, außer das da gezielt das passiert, was bisher auf gut Glück durch ausprobieren und Trial&Error gemacht wurde. Und obwohl die selben Regeln ausreichend wären (da die Methode sicherer -weil ohne zufällige Nebeneffekte- ist), gelten sogar noch höhere Auflagen.
Der Rest ist einfach nur Propaganda und Angstmacherei. Denn von höheren Hürden bei der Gentechnik profitieren die Großunternehmen. Die, die auch die tatsächlich eigentliche Gefahr sind: nicht, weil es wirklich realistisch höhere Chancen auf gefährliche Nutzpflanzen gibt, sondern weil die liebend gern Patente auf Lebensmittel einführen würden.
Warum die Markierung fehlen muss
Eben genau, weil die Menschen seit Jahrzehnten über angebliche Risiken belogen werden. Die Produzenten und verarbeitenden Betriebe sind sehr wohl in der Lage ihre Produkte nachzuverfolgen. Markierungen auf den Lebensmitteln dienen einzig und allein der Abschreckung von leichtgläubigen Kunden.
Menschen haben seit Jahrzehntausenden essbare Pflanzen gezielt durch Selektion gezüchtet,
Jo. Menschen haben auch Jahrtausende mit Steinwerkzeugen Dinge getan und die hatten irgendwie weniger Risikopotential als Asbest, Uran, falsch dosierte Reininungsmittel.
Denn von höheren Hürden bei der Gentechnik profitieren die Großunternehmen.
Ach und von der Gentechnik profitiert dann keiner? Mit patentiertem Saatgut und so?
Wenn es da jemanden gibt der Profit macht, kann das gerne so weiter gehen wie bisher. Ich sehe keinen Grund eine "böse" Firma gegen eine andere auszutauschen.
Macht es denn für dich so einen großen Unterschied, ob man die Pflanzen wie bisher mit Strahlung beschießt und so auf neue Mutationen hofft, oder nun gezielt einzelne erwünschte Gene in der Pflanze verändert?
Ich werd auch sagen warum: Ich vertraue nicht auf das Selbstvertrauen derer die Gentechnik pushen, das sie die Technik wirklich beherrschen und die Folgen richtig abschätzen.
Es gibt einen wichtigen Unterschied zwischen Mutation nach zufälliger Bestrahlung und einer konstruierten Veränderung. Das ist wie der Unterschied zwischen einem Haus, und einem Haufen Sand oder einem Berg. Es ist vollkommen egal wie oft du den Berg oder den Haufen Sand aufschüttest, das Ergebnis wird niemals ein Haus sein. Ein Berg braucht keine Feuerschutzregeln. Ein Haus schon. Und die Feuerschutzregeln die wir für Häuser haben, haben wir nur weil die Städte in Europa und überall sonst regelmäßig abgebrannt sind.
Ich halte diejenigen die die Technik einsetzen wollen für genau die gleiche Art Tech-Bro, die sagen "lass uns doch KI überall einbauen, und für die Lizenzrechte sollte ich auch nicht zahlen müssen, aber das Ergebnis ist dann meins.", die dann aber auch nur "Tja. Ups. Ungünstig. Pech." sagen, wenn ihre KI verbotene Inhalte produziert.
Forschung in Richtung finde ich sehr gut und prima. Gerne medizinisch, z.b. wie der Covid Impfstoff. Das ist örtlich begrenzt, gut zu kontrollieren und wir können klinisch überprüfen was wo wie passiert.