Die haben sicher Ideen. Aber Populismus und lautes Geschrei sind halt viel einfacher, besonders wenn die Mehrheit dämlich ist und immer wieder drauf reinfällt. Da helfen dann auch Ideen und der Wille sie umzusetzen nicht, wenn der Schreihals daneben stattdessen gewählt wird.
Das Problem mit dem Begriff "besorgte Bürger" ist, dass er genau andersrum funktioniert als gemeint. Jemandem, der besorgt ist, sollte man Möglichkeiten bieten, diese Sorgen zu beseitigen. Sei es durch Informationen in für diese Personen verständlicher Sprache und auf Augenhöhe[^1].
Man muss die Leute aus ihrer Blase holen, und das erreicht man nicht, indem man die Leute pauschal als "Nazis" hingestellt - was zudem auch noch vollkommener Quatsch ist.
[^1]: Texte in "einfacher Sprache" anstatt "100 Meter Textwand" mit Fachbegriffen und verklausulierten Bandwurmsätzen, Informationsveranstaltungen in kleinen Gruppen nah am Bürger anstatt Parteiveranstaltungen vom Podium aus, etc.
Das Problem: Entweder werden Leute die zuwandern pauschal verteufelt oder pauschal als arme Opfer dargestellt. Kein Lager in der Debatte will noch differenzieren zwischen Schutzbedürftigen, Wirtschaftsmigranten und anderen Kategorien. Migration ist notwendig um die Wirtschaft am Laufen zu halten. Asyl ist ein Werkzeug um Menschen vor Unrecht in ihren Herkunftsländern zu schützen. Gleichzeitig kann Migration gravierende Nachteile haben, wenn bspw arme Zuwanderer mit armen Einheimischen konkurrieren oder kulturelle Differenzen zu Konflikten führen.
Wo ist eine Lösung die eine Balance ermöglicht? Gibt es die überhaupt? Ist es sinnvoll Migration zu senken um den Rechtsruck zu schwächen um überhaupt noch Migration zu ermöglichen?
Und ohne der These jetzt zuzustimmen, ist prinzipiell Überfremdung möglich. Ich will keine Zahl festlegen, aber sollten sich die gesamte restliche Weltbevölkerung von acht Milliarden unter die deutschen mischen, wäre Deutschland vorbei.
Ich würde das mal anders framen: "wäre Deutschland anders"
Ob es dann besser oder schlechter ist kann man wirklich nicht objektiv beurteilen. Deutschland wird auf jeden Fall weiter existieren. In dem Sinne ist "überfremdung" auch nur als Gefahr zu betrachten, wenn man gesellschaftlich konservativ eingestellt ist.
Wenig überraschend. Ist es doch der Tränengasolaf, wie wir ihn schon lange kennen.
Und wer glaubt daran sei die AfD Schuld, hat nicht mitbekommen, wie das Thema in der EU zerredet wird, denn von Diskurs kann man ja kaum noch sprechen.
Zur Wahrheit gehört tatsächlich dazu, dass ganz Europa nach rechts gerückt ist. In Polen ist z.B. die Kacke am dampfen. Von Italien wollen wir erst garnicht reden. Es ist schon heftig. Im Vergleich sind wir in Deutschland tatsächlich relativ links. Das ist schon traurig.
Mich ärgert daran besonders, dass die Probleme, die jetzt wieder den Rechten Zulauf geben i.d.R. von Konservativen Regierungen in den 00er Jahren verursacht wurden. Austeritätspolitik mit Investitionsstau, Abbau von sozialen Sicherungssystemen und Priviligierung von Zugang zu Bildung und Entwicklungschancen, weitere Verschiebung der Steuerlast auf Arbeit statt Kapital, fehlende Integrationspolitik, ineffiziente Verwaltung mit fehlender Digitalisierung, fehlender Klimaschutz und Klimaanpassung...
Konservative und rechte Regierungen können 10 Jahre Scheiße bauen, und das wird abgehakt, aber wenn etwas progressivere Regierungen nicht alle Probleme in 2 Jahren lösen, ohne dass es etwas kostet, dann wird das als Versagen gesehen und wieder rechts gewählt.