Ich habe so eine Theorie dass Wettervorhersagen ständig unverlässlicher werden (mW noch nie in Medien thematisiert), was einer von vielen Effekten des Klimawandels ist.
Gegenthese: Früher war es einfach nicht so gut möglich, lokale Wettervorhersagen für die eigene Region zu bekommen und die Wettermodelle haben über deutlich größere Räume und kürzere Zeiten Aussagen getroffen.
Interessant. Ich meinte so die letzten 20 Jahre; mW habe ich damals schon die gleiche Webseite (nationales metereologisches Institut) genutzt wie heute, die auch Vorhersagen für Displays im öffentlichen Raum liefern.
Natürlich hat sich sowohl mein eigenes Nutzungsprofil als auch die Art der Darstellung verändert seither... schwer so was objektiv zu betrachten. Man müsste der Metereologen eigene Archive erforschen. Vielleicht hat das ja schon mal jemand getan?
Was noch dazu kommt ist eine weitere persönliche Theorie: Wetterseiten haben mehr Interesse daran gutes Wetter vorherzusagen als präzise zu sein. Darf natürlich nicht zu unpräzise sein, aber man frisiert die Daten halt.
Hängt halt auch krass davon ab, wo man so wohnt. In Hamburg hatte ich mir irgendwann generell abgewöhnt irgendwas auf den Wetterbericht zu geben, jetzt zurück im Rhein-Main-Gebiet ist der schon wieder sehr akkurat ¯(ツ)_/¯
Mensch, danke!
Ich lese jetzt beide.
MIT sagt im Grunde dass Vorhersagen heutzutage viel besser sind als früher. Dann steht da aber folgendes:
climate change could affect the weather forecast, but not because we’ll have a harder time comparing today’s temperature to the historical record. "There is an interesting question about how climate change might affect the predictability horizon,” he says. “In other words, does the weather intrinsically become more predictable or less predictable?"
So far, answers to that question have been a mixed bag. For example, Emanuel’s own study of hurricanes found that it may be harder to predict hurricane intensity in a warmer world.1 The reason is that a hurricane can weaken or strengthen more rapidly than before, and things that change quickly are inherently hard to predict. On the other hand, winter storms like the thunderheads that roll across the American Midwest might grow more predictable as climate change makes them unfold more slowly.
While this remains an interesting and under-explored area of research, Emanuel says, what matters most is the dramatic improvement in the science of weather forecasting.
Ein eindeutiges JEIN also, und ein stolzer Wissenschaftler.
Er vergleicht auch mit etwas das mindestens 4 jahrzente zurückliegt, mein ursprünglich genanntes Gefühl geht aber nur 2 Jahrzehnte zurück.
Die Standford-Studie (dies hier ist nur ein Interview) rückt dieses Caveat in den Vordergrund:
chaos reigns earlier in midlatitude weather models as temperatures rise.
(...)
the new results strongly indicate a shorter time horizon for reliable weather predictions in places that warm beyond their historical norms.
Und das ist ja so ziemlich überall.
Hier gerade das dutzendste Gewitter diesen Sommer. Ist ein Gewitter auch schon extrem? "Ich hab das Gefühl" das war früher auch nicht so oft.
Vorhersagen basieren auf den Daten der Vergangenheit und der Annahme, dass wir uns in einem stabilen system befinden. Je instabiler das system umso unzuverlässiger die vorhersagen.
Im Gegenzug hat sich natürlich die Modellierung verbessert, aber die Instabilität durch den Klimawandel könnte überwiegen. Wird sie in Zukunft auf jeden Fall.
Klimawandel macht natürlich nicht alles instabil. Warme Luft wird weiter aufsteigen, an Berghängen werden sich wolken weiter abregnen etc., aber manche Sachen werden sich nicht mehr gut vorhersagen lassen.
Vorhersagen basieren auf den Daten der Vergangenheit und der Annahme, dass wir uns in einem stabilen system befinden. Je instabiler das system umso unzuverlässiger die vorhersagen.
Teilweise! Aber andererseits ist das so ziemlich genau was ich meinte.
Ich glaube Viele unterschätzen wie fein austariert unsere Ökosphäre geworden ist im Laufe der, öööö Milliarden Jahre.
Das Gefühl hab ich stellenweise auch.
Aber kann nicht einfach sein, dass wir uns durch die Extremwetter mehr auf die Vorhersagen fokussieren?
Vorhersagen zu Niederschlag usw ist mit viel Bewegung in der Atmosphäre immer noch richtig schwer.
Das Gefühl hab ich auch. Kann es nicht belegen, aber gefühlt haben selbst so Sachen wie Regenradar als es die neu als App gab (wann war das? So 2010-12 rum?) zuverlässiger funktioniert.
Natürlich nur so bezogen auf die jeweils nächsten 1-1.5 Stunden.
Damals haben wir das im Sommer viel genutzt, um zu schauen ob und wann wir draußen Sport machen konnten und das war wirklich praktisch.
Wenn ich jetzt da reingucke, zeigt mir das Ding alle 30 Minuten was völlig neues an und selten tritt irgendwas davon ein...
Noch dazu: Wohne in Grenznähe zu den Niederlanden und der Bereich mit Vorhersage ist öfter mal schon irgendwo weit in Deutschland, sodass es keine Vorhersage für meinen Ort gibt...
Nutze die DWD-App, aber mittlerweile nicht mehr gerne
Würde mich nicht wundern. Außerdem wird dafür wahrscheinlich inzwischen "KI" eingesetzt, die fröhlich vor sich hin halluziniert.
Das wurde es eigentlich schon immer würde ich sagen... und halluziniert hat sie auch schon immer. Ist nur eine frage was wir unter "KI" verstehen. Ich denke aber nicht das die jetzt ein LLM anstöbseln, dass wäre nämlich sehr blöde. denke ich
Wie der andere Kommenter sagte: computergestützt sind die Vorhersagen mit Sicherheit, aber ich denke nicht dass sie das einer der gängigen LLMs anvertrauen. So weit sind die eh noch nicht, können nicht rohe Daten umwandeln.
Den Eindruck habe ich auch, aber eher so verglichen mit vor ca 5 Jahren vielleicht? Vor 20 Jahren hab ich noch nicht ständig auf einen Wetterbericht geachtet.
Mich würde mal interessieren, was ein Experte dazu sagt.
In der Windy app kannst du das zugrundeliegende Vorhersagemodel auswählen, ECMWF funktioniert für meine Region recht gut. Aber ich glaub deren api ist kostenpflichtig und wird darum von den meisten Vorhersagen nicht benutzt. Der Vergleich ist auf jeden Fall interessant!
Ich benutze selbst FMI's Open Data, die hatten zmindest auch versch. Modelle; ich weiss nicht ob sie's noch haben, ich benutze einfach nur den Default. Passt nicht so gut für DACH, die API ist aber umsonst und voll funktionsfähig.
Ich habe so eine Theorie dass Wettervorhersagen ständig unverlässlicher werden (mW noch nie in Medien thematisiert), was einer von vielen Effekten des Klimawandels ist.
Diskutieren bitte.
edit: meine Beobachtung seit ca. 20 Jahren
edit2: Dank @kossa, zwei Artikel zum Thema
Gegenthese: Früher war es einfach nicht so gut möglich, lokale Wettervorhersagen für die eigene Region zu bekommen und die Wettermodelle haben über deutlich größere Räume und kürzere Zeiten Aussagen getroffen.
Interessant. Ich meinte so die letzten 20 Jahre; mW habe ich damals schon die gleiche Webseite (nationales metereologisches Institut) genutzt wie heute, die auch Vorhersagen für Displays im öffentlichen Raum liefern.
Natürlich hat sich sowohl mein eigenes Nutzungsprofil als auch die Art der Darstellung verändert seither... schwer so was objektiv zu betrachten. Man müsste der Metereologen eigene Archive erforschen. Vielleicht hat das ja schon mal jemand getan?
Was noch dazu kommt ist eine weitere persönliche Theorie: Wetterseiten haben mehr Interesse daran gutes Wetter vorherzusagen als präzise zu sein. Darf natürlich nicht zu unpräzise sein, aber man frisiert die Daten halt.
Hm, MIT sagt eher nicht
https://climate.mit.edu/ask-mit/will-climate-change-make-weather-forecasting-less-accurate
Stanford sagt eher doch
https://news.stanford.edu/stories/2021/12/warming-makes-weather-less-predictable
Hängt halt auch krass davon ab, wo man so wohnt. In Hamburg hatte ich mir irgendwann generell abgewöhnt irgendwas auf den Wetterbericht zu geben, jetzt zurück im Rhein-Main-Gebiet ist der schon wieder sehr akkurat ¯(ツ)_/¯
Mensch, danke!
Ich lese jetzt beide.
MIT sagt im Grunde dass Vorhersagen heutzutage viel besser sind als früher. Dann steht da aber folgendes:
Ein eindeutiges JEIN also, und ein stolzer Wissenschaftler.
Er vergleicht auch mit etwas das mindestens 4 jahrzente zurückliegt, mein ursprünglich genanntes Gefühl geht aber nur 2 Jahrzehnte zurück.
Die Standford-Studie (dies hier ist nur ein Interview) rückt dieses Caveat in den Vordergrund:
Und das ist ja so ziemlich überall.
Hier gerade das dutzendste Gewitter diesen Sommer. Ist ein Gewitter auch schon extrem? "Ich hab das Gefühl" das war früher auch nicht so oft.
Vorhersagen basieren auf den Daten der Vergangenheit und der Annahme, dass wir uns in einem stabilen system befinden. Je instabiler das system umso unzuverlässiger die vorhersagen.
Im Gegenzug hat sich natürlich die Modellierung verbessert, aber die Instabilität durch den Klimawandel könnte überwiegen. Wird sie in Zukunft auf jeden Fall.
Klimawandel macht natürlich nicht alles instabil. Warme Luft wird weiter aufsteigen, an Berghängen werden sich wolken weiter abregnen etc., aber manche Sachen werden sich nicht mehr gut vorhersagen lassen.
Teilweise! Aber andererseits ist das so ziemlich genau was ich meinte.
Hier hat einer zwei Links gepostet, ich les die jetzt beide.
Ich glaube Viele unterschätzen wie fein austariert unsere Ökosphäre geworden ist im Laufe der, öööö Milliarden Jahre.
Das Gefühl hab ich stellenweise auch. Aber kann nicht einfach sein, dass wir uns durch die Extremwetter mehr auf die Vorhersagen fokussieren?
Vorhersagen zu Niederschlag usw ist mit viel Bewegung in der Atmosphäre immer noch richtig schwer.
Das Gefühl hab ich auch. Kann es nicht belegen, aber gefühlt haben selbst so Sachen wie Regenradar als es die neu als App gab (wann war das? So 2010-12 rum?) zuverlässiger funktioniert.
Natürlich nur so bezogen auf die jeweils nächsten 1-1.5 Stunden.
Damals haben wir das im Sommer viel genutzt, um zu schauen ob und wann wir draußen Sport machen konnten und das war wirklich praktisch.
Wenn ich jetzt da reingucke, zeigt mir das Ding alle 30 Minuten was völlig neues an und selten tritt irgendwas davon ein...
Noch dazu: Wohne in Grenznähe zu den Niederlanden und der Bereich mit Vorhersage ist öfter mal schon irgendwo weit in Deutschland, sodass es keine Vorhersage für meinen Ort gibt...
Nutze die DWD-App, aber mittlerweile nicht mehr gerne
Würde mich nicht wundern. Außerdem wird dafür wahrscheinlich inzwischen "KI" eingesetzt, die fröhlich vor sich hin halluziniert.
Das wurde es eigentlich schon immer würde ich sagen... und halluziniert hat sie auch schon immer. Ist nur eine frage was wir unter "KI" verstehen. Ich denke aber nicht das die jetzt ein LLM anstöbseln, dass wäre nämlich sehr blöde. denke ich
Wie der andere Kommenter sagte: computergestützt sind die Vorhersagen mit Sicherheit, aber ich denke nicht dass sie das einer der gängigen LLMs anvertrauen. So weit sind die eh noch nicht, können nicht rohe Daten umwandeln.
Den Eindruck habe ich auch, aber eher so verglichen mit vor ca 5 Jahren vielleicht? Vor 20 Jahren hab ich noch nicht ständig auf einen Wetterbericht geachtet.
Mich würde mal interessieren, was ein Experte dazu sagt.
In der Windy app kannst du das zugrundeliegende Vorhersagemodel auswählen, ECMWF funktioniert für meine Region recht gut. Aber ich glaub deren api ist kostenpflichtig und wird darum von den meisten Vorhersagen nicht benutzt. Der Vergleich ist auf jeden Fall interessant!
Ich benutze selbst FMI's Open Data, die hatten zmindest auch versch. Modelle; ich weiss nicht ob sie's noch haben, ich benutze einfach nur den Default. Passt nicht so gut für DACH, die API ist aber umsonst und voll funktionsfähig.