Milch in Flaschen ökologisch besser als Milch in Tetrapaks?
Inspiriert durch die Frage nach Kanistern und Nachfüllbeuteln (Link 1, Link 2) mal die Frage an die Community, ob es ökologisch insgesamt besser ist, Milch in Flaschen oder Milch in Tetrapaks zu kaufen?
Die Tetrapaks sind leichter (beim gesamten Transportweg) und kompakter zu stapeln.
Die Flaschen sind dafür mehrmals nutzbar und nicht aus Plastikverbundstoff.
Wie rechnet sich das insgesamt? Also auch mit Herstellung der jeweiligen Verpackung, Lebensdauer der Flaschen usw.?
Am "saubersten" ist es sicher die Milch frisch beim Bauern direkt in Mehrwegverpackung zu füllen. Aber das ist nicht immer praktikabel.
Es gibt auch die Möglichkeit auf Haferpulver (reicht für mehrere Liter, braucht weniger platz, produziert weniger Müll). Geschmacklich muss man halt schauen
In Mehrwegflaschen wird schwierig. Neben dem logistischem Aufwand ist die Reinigung nach so 5 Tagen vor sich hingammeln in der Logistikkette relativ hoch.
Tetrapacks wiederrum haben das Problem, dass die verschiedenen Schichten nicht gut trennbar sind.
Es gibt auch Milchtüten aus Plastik .it Kreideanteil, z.B. bei Hemme Milch. Das wird so mit der besten Kompromiss sein.
In meiner Region (Großraum Hannover) gibt es die in jedem Rewe, da Hemme dort auch angesiedelt ist. Ich gehe mal davon aus, dass wenn es einen regionalen Produzenten davon bei dir gibt, wirst du diese Beutel im Supermarkt finden können, bzw. einfach mal danach fragen.
Tetrapaks koennen ohne viel Aufwand beim Kartonrecycling verarbeitet werden - beim Pulp laesst sich der Kunststoff abscheiden. Ist daher ausserhalb von Deutschland ziemlich ueblich dass Tetrapaks zusammen mit Karton gesammelt werden.
Die Plastiktüten kenn ich noch aus meiner Kindheit. Sind aber immer etwas schwierig in der Handhabung, und gibt mehr Kleckerei wenn die Kinder selber eingießen wollen.
Die schließen sich irgendwie oben selbst mittlerweile. Ich bin auch immer wieder überrascht, dass die wabbeligen Teile selbst mir Patscherten selten was daneben gehen lassen. Flaschen mit großer Öffnung sind da schlimmer.
Aus deiner eigenen Erkenntnis folgt quasi schon die Antwort. Alle Verpackung haben ihre Vor- und Nachteile. Aber keine ist so gravierend, dass sie nicht bedeutungslos wird hinter der Frage "Wo kommt die Milch her und wie weit wurde sie transportiert?".
Also wenn du nicht gerade den Bauern in der Nachbarschaft hast, der direkt in Mehrwegflaschen oder Tetrapacks verkauft, sollte dir die Frage keine Sorgen machen.
(Nur am Rande zum Thema passend aber: siehe auch die Einwegflaschendiskussion um Lidl. Selbst unser Mehrweg-Pfand-System hat noch genug ungenutzten Spielraum für Optimierungen, dass Lidl es geschafft hat mit einem optimierten Einwegsystem bessere Ergebnisse zu erzielen. Die gesamte Diskussion, welche Verpackung besser für die umwelt ist hängt also immer an den Details.)>
Das ifeu hat das im Auftrag des NABU in einer Studie untersucht, dabei wird unter anderem auch auf (Tier-)Milchfrischprodukte eingegangen. Zusätzliche Informationen findest du auf der Webseite des Verbands.
Ich kenne die Inhalte nicht im Detail, bin vor einiger Zeit selber darauf gestoßen und habe mir noch vorgenommen mich da einzulesen. Pflanzliche Alternativen werden so wie ich das sehe nicht berücksichtigt, aber dein Fokus ist ja die Verpackung und nicht der Inhalt.