Das Karlsruher Amtsgericht hat drei Sozialarbeiter des KSC-Fanprojekts zu Geldstrafen verurteilt. Nach einem Pyro-Eklat hatten sie sich geweigert, als Zeugen auszusagen.
In den bisher verhandelten Fällen wurden die Angeklagten alle zu Freiheitsstrafen verurteilt - zwischen neun Monaten auf Bewährung und einem Jahr und zwei Monaten ohne Bewährung. Das führte bundesweit in deutschen Stadien zu Protestplakaten in der Fanszene.
Was wird da kritisiert? Die Höhe der Strafe? Die Verurteilung an sich?
Nach schwerer Körperverletzung die zu verteidigen würde mich das schon interessieren.
Wie muss ich mir Sozialarbeiter beim Fußball vorstellen? Die das Vertrauen "der Fans" brauchen?
Sozialarbeit habe ich bisher nicht direkt in Bezug zu Fußball gesehen.
Ein Verweigerungsrecht zuzulassen scheint mir den Rechtsstaat auszuhöhlen. Denn dann entscheidet nicht mehr ein Richter sondern die Einzelperson wann man verweigert.
Zum Schutz von Opfern kann ich das gut verstehen und nachvollziehen. Aber darum geht es hier ja nicht. Sondern um Gruppenaktivitäten und Täter.
Interessant ist diese Frage auch wenn man es mit anderem Verweigerungsrecht vergleicht.
Wie muss ich mir Sozialarbeiter beim Fußball vorstellen? Die das Vertrauen "der Fans" brauchen? Sozialarbeit habe ich bisher nicht direkt in Bezug zu Fußball gesehen.
Ich nehme an(!), dass bei den großen Vereinen die Fanprojekt-Mitarbeiter in Vollzeit bei den jeweiligen Vereinen angestellt sind, aber bei kleineren Vereinen ist das nicht unüblich. In einem mir bekannten Verein aus der zweiten Liga ist das auch so und der Träger des Fanprojekts ist auch da eben extern. In diesem Fall der Arbeiterwohlfahrt Kreisverband.
Wenn man mit Fußballvereinen mal auswärts mitfährt, sieht man, dass Sozialarbeit notwendig ist. Sei es, weil das halt auch ein bisschen aussieht wie "Jugendtreff macht Auswärtsfahrt (nur eben nicht als Ferienfreizeit in den Freizeitpark oder Zoo, sondern eben zum Fußball)" aber halt weil beim Fußball auch einfach alles zusammenkommt (Politik, Heranwachsende, die ihre Grenzen austesten, Gruppendynamiken).
Einerseits hoffe ich, dass alle die mit Pyro andere angreifen, verletzen oder leichtsinnig gefährden, dafür auch zur Rechenschaft gezogen werden. Gerade KSC und Hertha sind mir da in Erinnerung, als Vereine mit besonderen Idiotenhaufen in der Fanszene.
Andererseits teile ich die Auffassung, dass Sozialarbeiter ein Zeugnisverweigerungsrecht brauchen. Ob das nun Fußball, Obdachlose, Drogenabhängige, Jugendarbeit oder andere Situationen betrifft.
Ich fände es gut, wenn man für Pyro in Stadien eine Lösung findet. Z.B. bestimmte Plätze und ausgewiesene Personen, die dann dort Pyro zünden dürfen. Sachkunde, Nüchternheit und vorherige Absprache und Zustimmung vorausgesetzt.
Ich fände es gut, wenn man für Pyro in Stadien eine Lösung findet. Z.B. bestimmte Plätze und ausgewiesene Personen, die dann dort Pyro zünden dürfen. Sachkunde, Nüchternheit und vorherige Absprache und Zustimmung vorausgesetzt.
Gab da vor einigen Jahren ja mal Gespräche darüber zwischen den aktiven Fanszenen und dem DFB, die der DFB dann einfach plötzlich ohne Begründung abgebrochen hat.
Jo, Pyro ist so ne Sache, die man verbieten kann wie man will und trotzdem immer da sein wird. Die würde es auf jeden Fall Sinn machen akzeptable Rahmenbedingung zum abbrennen zu finden.
Warum lässt man eigentlich Fusballfans solches Halbaffenverhalten immer durchgehen? Wenn es bei Festivals, Konzerten, LARP-Conventions oder was auch immer derart eklatante Verstöße gegen Ordnungsauflagen gäbe, dann hätte der Veranstalter längst das letzte Mal eine Genehmigung erhalten. Nur beim Fußball ist es irgendwie okay, dass sich die Fans an gar nix halten müssen weil sie das irgendwie aus unverrückbaren Gründen eben halt nicht können.