Die CSU-Landesgruppe startet mit ihrer Sommerklausur im Kloster Andechs in den Wahlkampfsommer. Vor der bayerischen Landtagswahl im Oktober will die CSU die AfD möglichst wenig beachten und mit eigenen Themen punkten. Von Tim Aßmann und Sarah Frühauf.
Vielfach geht es um bekannte Positionen: Das Gebäudeenergiegesetz will die Union ebenso rückgängig machen wie die Abschaltung der Atomkraftwerke. Klimaaktivisten, die sich an Straßen festkleben, sollen härter bestraft werden. Erleichterung soll es mit der CSU bei der Erbschaftssteuer geben. Eigenheime sollen laut Beschlussvorlage der Klausur steuerfrei an die nächste Generation übergeben werden können - egal ob als Schenkung oder als Erbe. Der Vorschlag der CSU sieht vor, dass auch diejenigen keine Erbschaftssteuer zahlen müssen, die nicht selbst einziehen, sondern vermieten.
Tatsächlich ist auffällig, dass der Punkt Migration in dem Papier erst sehr spät angesprochen wird. Vorher kommen zig andere Forderungen, ganz zu Beginn steht "Wachstum fördern" und "Überstunden steuerfrei" stellen. Wirtschafts- statt Flüchtlingsfragen: Die CSU hat offenbar aus dem Wahlkampf 2018 gelernt und setzt nun eigene Schwerpunkte statt auf AfD-Themen. Am besten gar nicht beachten, nicht über die Partei reden, so offenbar das neue Credo der CSU.
Ist ohnehin ironisch, wenn im Artikel behauptet wird die CSU wolle sich durch Schwerpunktthemen von der AfD absetzten, aber dann genau deren Themen beackert (Gebäudeenergiegesetz, Atomkraftwerke, letzte Generation, Erbschaftsteuer). Ist ja nicht so, als ob die AfD nur Migration auf dem Plan hat. Gespart werden soll dann bestimmt wie immer im sozialen.
Nachtrag: fast alle davon betreffen übrigens Bundesgesetze, können in Bayern also gar nicht geändert werden. Heiße Luft mal wieder!
Hat in Sonneberg ja auch geklappt. Wenn interessiert schon tatsächlich umsetzbare Realpolitik, wenn man den Wählern die Rettung der Welt versprechen kann. Dass das irgendwie nicht zum Vorwurf der weltfremden Politiker passt, scheint den Wählern solcher Luftpumpen nicht aufzufallen.
Konservative biedern sich mit Nazis an und helfen ihnen damit. Irgendwo hab' ich das schon mal gehört, kann mich nur nicht erinnern, wo. Muss schon lange her sein...