Am Wochenende hatte Musk den X-Account des Verschwörungstheoretikers entsperren lassen. In einem Call ließ er ihn nun offen über den Amoklauf an der Sandy-Hook-Schule sprechen
Jones nutzte weiters größere Teile des Interviews, um sich über "die Globalisten" und "die Weltregierung" auszulassen. Später traten noch weitere Personen dem Gespräch bei, darunter der Verschwörungstheoretiker und ehemalige Trump-Berater Michael Flynn und der Influencer Andrew Tate, der zuletzt wegen Vergewaltigung und Menschenhandels angeklagt wurde.
Bei AfD, CDU und FDP erwarte ich ja nichts anderes aber kann mir mal jemand erklären, warum die Bundesregierung, die Linke, die SPD und die Grünen diesen Dreck immer noch adeln indem sie ihn mit Content und so Relevanz versorgen? Irgendwann muss doch auch mal Schluss sein. Unfassbar.
Erstmal ist es keine Adelung und zweitens zahlen die ganzen Accounts hoffentlich keine Kohle an Musk für die blauen Haken. Social-Media-Kanäle werden gepflegt und es macht keinen Sinn die ganze Arbeit plötzlich zu löschen. Vielmehr müssen möglichst Alternativen aufgebaut und gepflegt werden. Jetzt ist die interessantere Frage: Welche der Parteien hat bereits Alternativen aufgebaut, um zukünftig auf Twitter zu verzichten?
Ist doch schön, dass die uns nicht mit noch mehr Lügen und Propaganda belästigen. Ist doch schlimm genug, wenn man das tägliche Bullshit-Buzzword-Bingo im schwarz-gelben Corporate-Design der FDP vom Autoministerium lesen muss. Und für die ganz harten Masochisten gibt's auch 'nen (inoffiziellen) Bot, der die Merz'sche Märchenstunde hierher kopiert.
Keine Partei, aber immerhin eine Bundesbehörde bzw der Bundesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit (BfDI) betreibt eine Instanz:
https://social.bund.de/about
Darauf finden sich auch diverse Behörden wie das Bundesbaumministerium, der Zoll, Bundesamt für Verbraucherschutz oder das Bundesministerium für Digitales und Verkehr. Selbst der Bundestag und Landtage sind vertreten.
Wo wäre denn das Problem, wenn sie künftig nicht mehr auf Twitter unterwegs wären? Für ihre Erklärungen können sie klassisch die Websiten nutzen und Presseerklärungen rausgeben. Für Interaktion gibt es eben Mastodon. Es ist wohl jedem klar, dass man keine tiefgründige Diskussion mit dem offiziellen Account eines Ministeriums erwarten muss.
Insofern finde ich es schon eine Adelung. Es gibt keine Notwendigkeit, diese Plattform weiter zu bespielen und ihr dadurch Legitimität zu geben. Das ist ein himmelweiter Unterschied zu Einzelpersonen oder kleinen Organisationen, die Netzwerke und Reichweite verlieren würden. Ein Bundesministerium hat von sich aus schon die Reichweite.
Naja, man muss schon auch dahin gehen, wo die Massen sind, auch als Ministerium, wenn man mit den Massen in (wenn auch einseitigem) Kontakt bleiben will.
Oder anders gesagt, ein Plakat neben der Autobahn aufzuhängen macht eben mehr Sinn als neben einem Feldweg.
Reichweite. Keine der Alternativen wird von auch nur annähernd so vielen Menschen genutzt. Ist das gleiche Problem mit dem Fediverse vs. Reddit. Hier ist nix los.
Aber die Bundesministerien haben doch Recihweite von sich aus. Wenn das Verkehrsministerium eine Presseerklärung rausgibt, dann wird das von Journalisten genauso wahrgenommen, wie auf Twitter. Und die durchschnittlichen Bürger bekommen die Infos dann sowieso von ihren Medien und nicht an der Quelle. Wer sich für die Quelle interessiert kann genauso auf der Website die Presseerklärung nachlesen.
Was soll ich belegen? Das es Pressemitteilungen auf den Webseiten der Ministerien gibt, die Journalisten und jeder interessierte Mensch lesen kann?
Hier mal als Beispiel das BMDV https://bmdv.bund.de/DE/Home/home.html Direkt die Startseite zeigt aktuelle Veröffentlichungen und man ist mit einem Klick bei "Aktuelles". Damit ist es schonmal leichter zugänglich als Twitter, wo man jetzt einen Account braucht.
In Deutschland ist Toni Kroos mit 11 Mio am beliebtesten, dann Bayern München mit knapp 7 Mio. Heidi Klum bringt es noch auf knapp 5 Mio. und die tagesschau ist bei 4 Mio. Der beliebteste Politiker ist Lauterbach mit 1,1 Mio. auf Platz 67 und das beliebteste Ministerium ist das BMG auf Platz 241 mit 333k Followern. Die meisten Ministerien liegen so bei 100-200k Followern.
Also das beliebteste Ministerium hat nur 8% der Reichweite wie die Tagesschau und nur 3% der Reichweite des beliebtesten Fußballspielers.
Sämtliche große Medienhäuser haben deutlich mehr Reichweite als die Ministerien selbst.
Reichweite ist kein wesentliches Argument um auf Twitter zu bleiben.
Ich weiß nicht ob dir das bewusst ist, aber die Linke ist z.B. in keinem einzigen Ministerium und hat dementsprechend nur die eigenen Kanäle zur Verfügung. Sprich: Zeitschriften, Homepages usw. - da ist die Reichweite relativ gering. Das beste Mittel, was die Linke in den letzten Jahren nutzen konnte waren kleine Anfragen, die dann von der Presse indirekt zitiert wurden. Das hat sich jetzt aber auch, weil sich die Fraktion aufgelöst hat. Entsprechend gibt es höchstens noch Talkshows, wo man eingeladen werden könnte und selbst da wurde in den letzten paar Jahren eher Wagenknecht eingeladen. Bei den Grünen und der SPD kann ich deine Kritik noch am ehesten nachvollziehen, weil die in der Regierung sind. Alle Parteien sind von Fremdmedien abhängig und wenn die Presse einen meidet, dann hat man nicht viele Möglichkeiten, um Leute außerhalb der eigenen Bubble zu erreichen.
Auch hier hat die Linke 349k Follower und ist damit auf Platz 233. Die Grünen haben 648k und die SPD hat 427k. AfD hat 191k, CDU 380k und FDP hat 415k.
Wir können also festhalten: Die Reichweite auf Twitter hat keine Korrellation mit den Wahlergebnissen. Alle Parteien haben wesentlich weniger Twitterfollower als einschlägige Medienhäuser. Politik findet nicht auf Twitter statt. Sie findet in den Medien statt, die gerne über irgendwas bei Twitter berichten, weil es low-effort content ist. Markus Lanz Sendungen auf Youtube haben regelmäßig mehr Views als die Parteien und Ministerien Follower haben. Die politische Bühne in Deutschland sind nach wie vor Fernsehen und Tageszeitungen. Twitter spielt nur eine untergeordnete Rolle und hat auch nach über zehn Jahren Twitterberichterstattung von Online-Journalisten nicht durchgeschlagen.
Politik findet auch nicht auf Twitter statt, aber du hast überhaupt nicht aufgenommen, was ich gesagt habe. 349k sind 349k. Wenn du mir sagst wie es die Linke in die Medien schafft und zwar neutral, dann kann ich das akzeptieren. De facto wird die Linke aber seit ihrem bestehen mehr gecancelt als die AfD. Die AfD siehst du gefühlt überall - aber die Linke kaum. Kannst du dich dran erinnern wer so zuletzt von der Linken bei Lanz war und wer genau wie oft? Du wirst Wagenknecht ganz vorne sehen. Wenn die Linke Glück hat, werden die mal in der Tagesschau erwähnt. Du brauchst Reichweite und dazu nimmst du jede Reichweite, die du kriegst.
Was ich damit sagen will ist, dass es leider auch hier viel zu träge zugeht. Man könnte fast meinen, niemand hat mal die Eier einen nötigen Strich zu ziehen. Bei komplexen Gesetzen kann man ja nachvollziehen, dass viele Dinge beachtet werden müssen. Hier allerdings, ist es ein absoluter Nichthirner.