Man kann nicht nicht politisch sein. Schon Cicero hat es damals auf den Punkt gebracht: "Indem sie schwiegen, stimmten sie zu."
Nichts zu tun oder zu sagen ist nur scheinbar unpolitisch. Am Ende ist es immer ein bestärken des aktuellen Trendes, und der ist zurzeit leider straff rechts außen unterwegs.
Natürlich kann man nicht politisch sein. Aber in einer fanatischen Denkweise kann es ja nur dafür oder dagegen geben und wer nicht explizit das eine ist muss automatisch das andere sein.
"Ich finde es nicht OK, dass meine Firma Nazis Scheiße findet."
Alternativ hätte man es in eigenem Werbematerial einfach nicht erwähnen können. Ich sage nicht, dass es notwendig ist, sich für Kampagnen gegen Nazis auszusprechen. Vor allem in Chemnitz, wo es zu politisch motivierten Straftaten kommen könnte.
Aber ansonsten nehmen sie die Öffentlichkeitsarbeit natürlich gerne mit. Sollen sie halt aus dem Edeka-Verbund austreten und ihre Filiale in "Tante Emma's Laden" umbenennen.
Sie haben sich von dem in ihrem Namen gesprochenen distanziert und betont dass sie nichts sagen wollen.
Damit haben sie ja nicht nichts getan. Ich sehe also, du stimmst der Aussage, auf die du antwortest, zu.
Wenn Du antifaschismus für linksextrem hältst, bist Du evtl. ein Teil des Problems. Antifaschismus ist so wenig extrem, dass sogar Edeka damit Werbung macht.
Faschismus ist antidemokratisch. Demokrat zu sein, heißt daher schon per Definition, auch Antifaschist zu sein. Antifaschismus hat nichts mit Linksextremismus zu tun, nur weil im linken politischen Spektrum Antifaschismus besonders unterstützt und immer wieder daran erinnert wird.
Selbst rechtskonservative Parteien wie die CSU können (und sind es zum Glück häufig auch noch) aktiv antifaschistisch sein.