Ökonomen sparen nicht mit Kritik am Sondierungspapier von Union und SPD
Ökonomen sparen nicht mit Kritik am Sondierungspapier von Union und SPD

www.tagesschau.de
Ökonomen sparen nicht mit Kritik am Sondierungspapier von Union und SPD

Ökonomen sparen nicht mit Kritik am Sondierungspapier von Union und SPD
Ökonomen sparen nicht mit Kritik am Sondierungspapier von Union und SPD
Ja ne, setz dich bitte in die rechte Klassenfeind-Ecke und sei ruhig.
Ohne Scheiß, alles was da aufgezählt wird, ist das Gegenteil von dem, was wir brauchen.
Naja, Subventionen an Superreiche dürfen sie gerne abbauen. Beim Rest stimm ich dir zu.
Renteneintrittsalter ist so eine Sache. Eine starre Grenze ergibt aus meiner Sicht relativ wenig Sinn. Für gewisse Berufsgruppen (meine inbegriffen) ergibt ein höheres Eintrittsalter wahrscheinlich Sinn. Für einen Maurer wahrscheinlich weniger. Und ich kann auch nicht jeden beliebig umschulen.
Irgendwie hatte ich bei dem Titel was anderes erwartet...
In der CDU wird auch grade an dem Märchen gesponnen das die SPD sich mit allen ihren Forderungen durchgesetzt hätte und die arme CDU so viele schlimme Bauchschmerzen mit den ganzen Kompromissen hätte 🙄
Wow, da hat er aber tief ins Scheiße-Fässchen gegriffen.
Ich bin auch gegen ein höheres Renteneintrittsalter, aber auch gegen die 120 Milliarden Euro, die aus dem Bundeshaushalt kommen, um die Rente zu stabilisieren. Die heutigen Rentner und die baldigen Rentner haben sich bewusst dazu entschieden zu weniger Kinder zu zeugen. Ich höre von der Bevölkerung immer "Weniger Verbote und Bevormundung und mehr Eigenverantwortung" und daher sollten die Rentner auch das negative aus der Eigenverantwortung mitnehmen.
Da die Generation weniger Kinder gezeugt hat, hat die auch mehr Geld, da der Kostenfaktor Kind/er nicht so stark ist. Wer das Geld aber verkonsumiert hat, hat einfach Pech gehabt. Außerdem sind die Rentner gar nicht so arm, wie die SPD es immer so hervorhebt.
https://www.merkur.de/verbraucher/studie-offenbart-viele-rentner-sind-wohlhabender-als-angenommen-zr-93385061.html
Schau dir mal an, wofür diese Zuschüsse gewährt werden. Die Zuschüsse sind nämlich keine Subvention für Rentner, die zu wenig eingezahlt haben, sondern ermöglichen Leistungen, die nicht Beitragsgedeckt sind wie:
Ich sehe all diese Leistungen als absolut gerechtfertigt an. Das ist im Kern ein sozialer Ausgleich für unbezahlte Arbeit (Kindererziehung etc.) und (Weiter)Bildungsmaßnahmen.
Das finde ich zu kurz gedacht. Hierfür ein wenig ökonomische Kaffeesatzleserei (bin kein Ökonom): Zunächst einmal kann man sich die Produktivitätssteigerung in diesem Land angucken.
Geht ordentlich hoch. Leider habe ich auf die schnelle keine schöne Grafik gefunden, die länger geht als 2015, aber ich hoffe, das ist hier für das qualitative Argument ok. Vergleichen wir das mit dem Rentnerquotienten, dessen Plot ich hier entnommen habe:
In der Abbildung ist der inverse Rentnerquotient geplottet, d.h. in etwa das Verhältnis Beitragszahler zu Rentner. Der hat sich von 2.7 im Jahr 1991 auf 2.2 im Jahr 2022 entwickelt.
Wenn man ein bisschen mit den Zahlen spielt, sieht man schnell, dass die Produktivitätssteigerungen eigentlich die "Verrentnerung" der Gesellschaft überkompensieren (2.2 / 2.7 * 1.4 > 1). Insbesondere haben sich die Löhne tendenziell nicht ausreichend mit der Produktivität mitentwickelt. Dass unser Rentensystem so überlastet ist, lässt sich somit denke ich plausiblerweise auch als eine Frage der sozialen Gerechtigkeit und wirtschaftlichen Teilhabe sehen, anstelle nur das Framing des demografischen Wandels zu berücksichtigen. Aus dieser Perspektive sind nicht die Boomer/Gen-Xer Schuld, dass es zu wenige Kinder gibt, sondern eben unser Wirtschaftssystem, in dem reiche Unternehmer den Sozialstaat ausbluten lassen und schlechte Löhne zahlen (weniger Tarifbindung, miese Lohnentwicklung, Betriebsrente bye bye usw.) und die Gewinne aus den Produktivitätssteigerungen in private Taschen fließen. Wie gesagt, kein wissenschaftlich sauberes Argument, aber das ließe sich sicher vertiefen.
Zu dem Punkt möchte ich noch abschließend anmerken, dass auch Kinderlose ein Recht auf ein würdevolles Leben im Alter haben. Ein reiches Land wie Deutschland muss das stämmen können, denn Deutschland ist ein demokratischer und sozialer Bundeststaat.
Na, wenn das kein handfester Interessenskonflikt ist, wenn es ums Thema Pflege geht. Weiterhin steht auch im Artikel
Finde es etwas zynisch, da auch noch ans Eigenheim ranzugehen. Nur weil der Immobilienmarkt explodiert und die deshalb hoch bewertet sind, ist das noch lange kein dekadenter Überfluss. Das ist die eine Sache, die sich kleine Leute aufgebaut haben, um es später an ihre Kinder zu vererben. Und das Hauptproblem ist doch der miserable Stand der Pflege, die wir zu großen Teilen in Hände profitgeiler Geier gegeben haben.
Viel interessanter als die Frage, ob ältere Menschen im Schnitt viel Vermögen haben (haben sie), ist mMn wie dieses Vermögen verteilt ist. Spoiler: sehr ungleich. Und eine stabile Rente ist ein ganz zentraler Faktor, der hier für sozialen Ausgleich (und auch gesellschaftliche Kohäsion) sorgt. Tendenziell wird es immer schlimmer und es landen mehr Menschen in Altersarmut als früher. Ein Viertel der Bevölkerung besitzt (neben Rentenansprüchen) gar kein Vermögen oder ist verschuldet. Das geht auf Dauer nicht gut aus.
Die Probleme der Rentenversicherung lassen sich aber angehen. Hier ein paar zentrale Punkte:
Mehr nachzulesen hier (shameless advertising)
Lasst uns besser Klassenkampf statt Generationenkampf machen. Ran an die Milliardärsvermögen, dann ist genug für die Rente da.
Sie sind auch die Bevölkerungsschicht mit der geringsten Armutsquote. Das Bild vom Pfandflaschen sammelnden Opa mag zwar vereinzelt zutreffen, ist aber irreführend. Vor allem weil es bei vielen so verankert ist.