Einen wunderschönen guten Morgen und herzlich willkommen in der neuen Woche.
Die Sonne scheint, die Vögel sind wach und ich versuche nachzuziehen. Es steht noch nichts besonderes an, also lasse ich mich von dieser Woche überraschen.
Ich habe am Donnerstag die Kündigung bei meinem Arbeitgeber eingereicht, da die Firma zum 1.9. übernommen wird und ich darauf wenig Lust habe.
Daraufhin wurde ich bis Samstagabend emotional von meinen Chefs unter Druck gesetzt, meine Entscheidung doch noch einmal zu ändern. Mir wurde vorgeworfen, ich wäre ich-bezogen, würde maximalen Schaden anrichten und mir wäre das Wohlergehen meiner Kollegen vollkommen egal, da diese nun alle arbeitslos werden würden. Außerdem wurde mir vorgehalten, dass ich mein Insolvenzverfahren durch Hilfe der Firma ja erfolgreich abgeschlossen hätte und man sich da etwas Entgegenkommen von meiner Seite aus wünscht. Das war schon harter Tobak, denn das Verfahren habe ich durch das Erlangen von Gehalt abgeschlossen und das wäre auch in jeder anderen Firma so gekommen, die nicht nur Mindestlohn zahlt.
Ich habe mich bemüht, sachlich zu bleiben, habe dann schlussendlich aber auch sehr harte Worte finden müssen und ihnen mitgeteilt, dass der Job in erster Linie nur dafür da ist, meine Miete und mein Essen zu bezahlen und ich nicht für das Anstellungsverhältnis meiner Kollegen verantwortlich bin. Dann hat der Druck endlich aufgehört - toll geschlafen habe ich am Wochenende allerdings nicht wirklich.
Das war schon krass, ich habe es nach einer Kündigung noch nie erlebt, dass man so bedrängt wird. Heute war der Geschäftsführer der neuen Firma vor Ort und scheinbar findet die Übernahme auch ohne mich wie geplant statt - das macht die ganzen Vorwürfe noch absurder als sie eh schon sind...
In der Kurzvorstellung des neuen GFs fiel der Satz "Also wir haben fast gar keine eigenen Programmierer, wir machen eigentlich alles mit Freelancern" und es wurde betont, was für ein tolles junges Team sie haben und was für ein krasses Event sie letztes Wochenende alle gemeinsam gefeiert hätten. Hatte irgendwie so'n bisschen was von einer Startup-Kultur und mich nur nochmal in meiner Entscheidung zu gehen bestätigt.
Gestern Abend konnte ich zum Glück von diesem ganzen Stress runterkommen und mir "Fly Me to the Moon" im Kino auf Englisch ansehen. Ein großartiger Film, der Comedy, Drama, Romance und eine Prise SciFi miteinander vereint. Ich bin sehr froh, den gesehen zu haben und kann ihn euch allen wärmstens ans Herz legen. :)
Was ist das denn für eine krasse Nummer... Und wie bitte kann Wohl und Wehe all deiner Kollegen bloß von dir abhängen? Wenn du in dem Laden so unverzichtbar wärst, hätten sie dich halt schon längst entsprechend mit Anteilen ausstatten und in die Übernahmepläne einweihen müssen. Drecksladen, alles richtig gemacht!
Wahnsinn. Scheinst ein cooler Typ zu sein, schön dass dich das mehr oder minder kalt lässt. Hoffe es geht gut weiter bei dir! Und danke für die Filmempfehlung