Steffen Romstöck ist neuer hauptamtlicher Bürgermeister der Stadt Röttingen (Landkreis Würzburg). Bei der Wahl am Sonntag wurde er mit fast 52 Prozent der Stimmen gewählt. Das Kuriose: Romstöcks Name stand gar nicht auf dem Stimmzettel.
Boier hätte sich gewünscht, dass Steffen Romstöck "mit offenen Karten gespielt hätte und ein fairer Wahlkampf möglich gewesen wäre".
Typisch CDU/CSU, direkt unterschwellig dem Gewinner List und Heimtücke unterstellen und wie unfair es sei. Man hätte sich ja vorher überlegen können, dass nur ein Kandidat auf dem Wahlzettel, auf den sich in "Hinterzimmern" geeinigt wurde, nicht ganz so demokratisch ist.
Davon abgesehen muss die CSU ja einen wirklich schlechten Wahlkampf geliefert haben, wenn die Bürger sich lieber mit Anleitungen per WhatsApp organisieren, statt einfach nur ein Kreuz zu machen.
Da hatten wohl einige Wähler den Eindruck, der Versuch den gewünschten Bürgermeister durch den Gemeinderat bestimmen zu lassen, sei noch deutlich unfairer.
Ist leider in kleineren Gemeinden nicht selten, dass nur ein:e Kandidat:in zur Wahl steht, weil sich einfach nicht mehr zur Wahl gestellt haben. War ja hier auch so, dass Romstöck hätte kandidieren können, aber es nicht gemacht hat.
Und dass man nicht viel Wahlkampf macht, wenn man einziger Kandidat ist, ist ja auch verständlich.
Bei uns im Dorf gab's letztens auch eine Bürgermeister-"Wahl" mit einem Kandidaten, und der hat einmal Flyer in die Briefkasten stecken lassen, und einmal zu 'ner Veranstaltung eingeladen, wo er sich vorgestellt hat, und das war's dann auch...
Doch wie ist es zu dieser kuriosen Situation gekommen? Der zwölfköpfige Stadtrat, bestehend aus der Fraktion von CSU/Freien Bürgern und den Unabhängigen Bürgern Röttingen, hatte beschlossen, gemeinsam einen Kandidaten für die anstehende Wahl zu nominieren. Die Wahl wurde ausgeschrieben, der Stadtrat wählte zwei Bewerber aus, die wiederum bei einer Nominierungsversammlung am 22. Juli für die anwesenden Röttinger zur Wahl standen. Sieger der Nominierungsversammlung und somit Kandidat des Stadtrats wurde der Uffenheimer Jürgen Boier (CSU).
Nach der Nominierung Boiers gab es unter einigen Bürgerinnen und Bürgern Unmut: Kritisiert wurde das Prozedere mit einer Nominierungsveranstaltung und dass nur ein Kandidat zur Wahl stehen sollte.
Klingt nicht danach, dass sich nur ein Kandidat zur Wahl gestellt hat, sondern eben dass es der Gemeinderat so wollte. Ich hätte auch keinen wahnsinnigen Wahlkampf erwartet, aber wenn es schon Unmut unter den Bürgern gibt, hätte es evtl. etwas Engagement nicht geschadet.
Es jetzt nur dem Gewinner vorzuwerfen ist schon billig.